Dauerprobleme beim Gelben Sack: Landrat droht Entsorger

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Dosen gehören seit Jahresbeginn in den Gelben Sack. Viele Bürger haben das noch nicht verinnerlicht, finden an den Wertstoffhöfen aber keine entsprechenden Container mehr vor. So kommt es zu illegalen Ablagerungen wie hier an der Berufsschule an der Freisinger Straße in Erding. © Peter Bauersachs

In manchen Ortsteilen vor allem im östlichen Landkreis sieht es aus wie in Süditalien im Streik: Berge von Müllsäcken liegen an den Straßen, teils aufgerissen, Abfälle fliegen umher. Damit soll nun Schluss sein.

Erding - Der Landkreis Erding hat aktuell ein großes Müllproblem – mit den Gelben Säcken. Dabei sollen die seit Jahresbeginn nicht mehr alle vier, sondern zwei Wochen abgeholt werden. Doch eine Altlast aus dem alten Jahr macht dem Entsorger zu schaffen. Die Geduld von Landrat Martin Bayerstorfer geht zu Ende. Und Andreas Neumaier, Chef der Abfallwirtschaft in der Kreisverwaltung, kündigt Sondertouren ab dem morgigen Mittwoch an.

Stephan Treffler (ÖDP) war es, der gestern Nachmittag im Kreistag die vielen Negativ-Schlagzeilen ansprach. Bayerstorfer und der eilig in die Sitzung beorderte Neumaier erklärten noch einmal, dass für den Gelben Sack nicht der Landkreis, sondern die Dualen Systeme zuständig seien. Dennoch erhalte man täglich Beschwerden. Der Landrat erklärte, die Wurzel des Übels liege in einigen Orten des Landkreises, insbesondere in Wasen- und Grüntegernbach (Stadt Dorfen) sowie in einigen Teilen des südöstlichen Landkreises bereits im Dezember. „Als es so stark geschneit hat, wurde die Abholung ausgesetzt – und nicht nachgeholt. Dann wechselte von Januar an der Betreiber“, so Bayerstorfer. Bislang war es die Firma Umwelt Wurzer aus Eitting, nun Knettenbrech + Gurdulic aus Kirchheim bei München.

Der sei nun zum einen mit der Menge liegen gebliebener Wertstoffe überfordert sowie verfüge noch über zu wenig Ortskenntnis. Lange, kündigte Bayerstorfer, werde man nicht mehr zuschauen. „Wir werden Knettenbrech deutlich machen, dass wir ihn von künftigen Ausschreibungen ausschließen, wenn es sich nicht rasch bessert.“ Das wäre ein durchaus scharfes Schwert, denn die Münchner haben auch einen Teil der Rest- und Biomüllsammlung an sich gezogen. Neumaier berichtete von Problemen bei der Tourenplanung. Nach fünf Wochen müsse sich das endlich einspielen. Knettenbrech will an diesem Mittwoch die Defizite aufholen.

In den Gelben Sack kommen seit Jahresbeginn auch Dosen. Das hat sich wohl noch nicht bei allen Bürgern herumgesprochen. Die Container an den Recycling-Standorten wurden aber abgezogen. Viele stellen die Dosen nun auf anderen Containern ab – eine illegale Ablagerung. ham

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