Nur noch 15 Prozent steuerfrei - Bundesregierung kürzt überraschend Start-up-Förderung

Die Bundesregierung hat eine überraschende Änderung im Invest-Förderprogramm eingeführt, die Start-ups in Deutschland erheblich beeinflusst. Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, werden Privatinvestoren nun statt 25 Prozent nur noch 15 Prozent ihrer Investitionen steuerfrei zurückerstattet. Diese Änderung ist bereits am 6. März in Kraft getreten, dem Tag der Ankündigung.

Start-up-Verband-Chefin kritisiert Kürzung

Laut Verena Pausder, der Chefin des Startup-Verbands, stelle diese Änderung eine ernste Bedrohung für Start-ups auf der Suche nach Investoren dar. Sie erklärt, dass die Kürzung „aktuelle Finanzierungsrunden, bei denen bereits Zusagen gemacht wurden, die Förderung aber noch nicht beantragt wurde“ gefährde. Der Verein habe durch einen Zufall von den Änderungen erfahren. Das Ministerium habe erst auf Nachfrage Informationen geteilt.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat das Programm vor elf Jahren ins Leben gerufen, um Investitionen in Start-ups für Vermögende attraktiver zu machen. Auf diese Weise profitierten Gründer von einem breiteren Kapital. Doch die neuen Änderungen führen nun zu heftiger Kritik.

Diskrepanz zwischen Strategie und Kürzungen

Das Wirtschaftsministerium erklärte, dass die Kürzung des Investitionszuschusses vorgenommen wurde, damit „die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel in der hohen Nachfrage über das ganze Jahr ausreichen.“ Doch diese Begründung stößt auf Kritik: Laut Pausder zeige dies eine „Diskrepanz zwischen der vom Bund beteuerten Start-up-Strategie und den nun plötzlichen Kürzungen, obwohl sich diese in der Vergangenheit bewährt haben.“

Besonders betroffen sind junge Unternehmen wie das Thüringer Start-up Coachwhisperer. Der Gründer Philipp Zacher berichtete der „WirtschaftsWoche“, dass ihnen eine Million Euro von Investoren aufgrund des ausbleibenden Invest-Zuschusses weggebrochen sei.