SC Eching vor dem Oberliga-Auftakt: „Es wird verdammt schwer“
Die Handballer des SC Eching wollen die Aufstiegseuphorie in die Oberliga mitnehmen. Doch der Coach gibt sich vor dem Saisonauftakt pessimistisch.
Eching – Die Ziele der Echinger Handballer wirken nach dem Aufstieg in die Oberliga Nord sehr bescheiden. Trainer Thomas Gentgen spricht vor dem Auftakt gegen den HSC Bad Neustadt am Samstag (19 Uhr, Dreifachturnhalle an der Dietersheimer Straße) davon, dass es für sein Team um den vorletzten Platz gehe. Wenn man bedenkt, dass am Saisonende vier bis fünf Mannschaften runter in die Bezirksoberliga müssen, scheint der Glaube an den Klassenerhalt nicht allzu groß zu sein. „Es wird nicht schwer, sondern verdammt schwer“, bekräftigt der Coach. Der Leistungssprung sei sehr groß.
Das haben die SCE-Männer bereits in den Testspielen erfahren: Gegen den TSV Herrsching aus der Oberliga Süd beispielsweise setzte es eine 21:47-Pleite. Die Devise in den letzten Wochen der Vorbereitung war, so viele Partien wie möglich zu absolvieren. Gentgen zeigt sich insgesamt jedoch nicht gerade zufrieden mit der Leistung.
Zwei weitere Neuzugänge in der Pipeline
Immerhin gibt es drei sichere Neuzugänge: Andras Falkner wechselte vom SC Freising nach Eching, Tobias Falk kam aus Scheyern und Kevin Mössle aus Indersdorf. Zwei weitere Neue seien noch in der Pipeline: Srdjan Bajovic und Bastian Laforce stellten sich schon einmal aufs Mannschaftsfoto, sind aktuell aber noch nicht spielberechtigt. Sie wären insbesondere für die Breite des Kaders wichtig, sagt Gentgen.
Am wenigsten Sorgen bereitet ihm die Torwartposition. Niklas Jahn, Robin Jahn und Carlos Nam Rey seien vielleicht nicht die Besten der Oberliga, aber komplett wettbewerbsfähig. „Auf sie kann ich mich verlassen. Und wir müssen vor allem auf die Abwehr setzen“, erklärt der Trainer. Die meisten anderen Teams in der Oberliga Nord könnten deutlich besser Handball spielen als der SCE, daher müsse man hinten mit Kampfgeist dagegenhalten. Allerdings fehlt dabei Leader Thomas Landsmann, der verletzungsbedingt wohl die ganze Saison ausfällt. Sein Ersatz auf der Mitteposition, Andras Falk㈠ner, ist derzeit angeschlagen. Sein Einsatz in der ersten Partie ist zumindest fraglich.
Keine perfekten Voraussetzungen für das Abenteuer Oberliga
Im Angriff zeichneten den SCE immer die schnelle Spielweise sowie ein starker Rückraum aus. Mit den Brüdern Simon und Felix Pfannes sowie Kevin Pausch ist das Team gut besetzt. Positiv ist auch, dass Marlon Escriva – der einzige Linkshänder in der SCE-Mannschaft – zumindest bis Weihnachten auf seinen geplanten Auslandsaufenthalt verzichtet. Als wunden Punkt sieht Gentgen den Positionsangriff. Zudem verliere seine Truppe bei Rückständen schnell das Konzept. Alles keine perfekten Voraussetzungen für das Abenteuer Oberliga. „Ich hoffe auf eine Euphorie zum Start“, betont Trainer Gentgen. „Mein Gefühl war aber schon mal besser, und ich bin generell ein Pessimist.“
Bernd Heinzinger
Der SCE-Kader:
Tor: Niklas Jahn, Robin Jahn, Carlos Nam Rey.
Feld: Kevin Pausch, Thomas Landsmann, Konstantin Daum, Justin Pausch, Jakob Wall, Frederick Sellier, Christoph Weilbach, Marvin Kripgans, Timothy Davies, Laurenz Reichert, Leon Storath, Jonathan Hroß, Simon Pfannes, Felix Pfannes, Thomas Huber, Marlon Escriva, Jeffrey Michler, Andras Falkner, Kevin Mössle, Tobias Falk.
Trainer: Thomas Gentgen, Petra Gerber, Robert Romer.