„Entsetzlich viel Müll“: Ärger über Raucher in beliebtem Park
Rita Förg betreibt Gästehäuser in Bad Tölz. Sie ärgert sich enorm über den Zigarettenmüll im Kurpark und Vitalzentrum und plädiert für ein Rauchverbot. Die Stadt sieht hier aber Probleme.
Bad Tölz ist ein Kurort. Mit dieser Bezeichnung werben auch Stadt und Gastgeber. Überdies gibt es viele Gesundheitsangebote, die auf eine entsprechende Touristenklientel abzielen. Seit vielen Jahren betreibt Rita Förg in Bad Tölz Gästehäuser und Ferienwohnungen unweit des Kurparks. Hier stört sie allerdings zunehmend die Vermüllung durch Raucher. „Im Kurpark liegt vor allem um die Sitzbänke herum entsetzlich viel Zigarettenmüll“, ärgert sie sich.
Gastgeberin ärgert sich über zu viel Rauch-Müll im Kurpark
In einem Kurpark sowie dem direkt daneben angesiedelten Vitalzentrum dürfe das nicht sein. „Sowas stört ja nicht nur mich, sondern auch viele erholungssuchende Gäste. Und in der heutigen Zeit beschweren die sich nicht mehr lange, sondern kommen einfach nicht wieder“, so die Befürchtung der Tölzerin. „Bad Tölz wirbt damit, eine Gesundheitsstadt zu sein, da wünsche ich mir eine ehrliche Vermarktung dieses Themas.“ Ihre Idee ist es, aus dem Kurpark und dem Vitalzentrum eine rauchfreie Zone zu machen.
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„Es gibt doch überall genug Verbotsschilder, wieso kann man an diesen Stellen nicht auch das Rauchen in allen Formen verbieten?“ Mit dieser Frage wandte sich Förg kürzlich an unsere Zeitung und an die Tourist-Information Bad Tölz. „Ich finde es einfach haarsträubend, sich das anzusehen. In Lokalen gibt es auch Rauchverbote und das wird akzeptiert. Wieso kann man also nicht auch einen Nichtraucherpark machen?“ Vorbild diesbezüglich ist laut Förg Frankreich. Hier ist im Juli ein neues Gesetz gegen Tabakkonsum an öffentlichen Orten in Kraft getreten. „In ganz Frankreich ist das Rauchen an den Stränden und in öffentlichen Parks verboten. Das schützt Umwelt und Gesundheit der Menschen.“
Stadt: „Hände gebunden“
Auf Nachfrage der Redaktion sagt Kurdirektorin Brita Hohenreiter, sie habe sich aufgrund der Anfrage von Rita Förg kundig gemacht. „Leider fehlt der Stadt Bad Tölz für die Durchsetzung eines Rauchverbots in einer öffentlichen Parkanlage die Rechtsgrundlage.“ Die gesetzliche Zuständigkeit in Bezug auf den Nichtraucherschutz falle hier primär in den Bereich der Bundesländer.
Der Problematik durch den Zigaretten-Müll sei man sich in der Stadt bewusst. „Ich kann die Frau Förg mit ihrem Anliegen durchaus verstehen, und sie trifft da auch bei mir einen Nerv. Allerdings sind der Stadt da die Hände gebunden.“ Um unter anderem für mehr Sauberkeit in der Parkanlage zu sorgen, habe die Stadt bereits vor Jahren einen privaten Sicherheitsdienst engagiert. „Der ist natürlich nicht in erster Linie für den Kippen-Müll im Kurpark zuständig, aber die Mitarbeiter achten darauf natürlich auch“, sagt dazu Rathaus-Sprecherin Birte Stahl.
Privater Sicherheitsdienst auch im Kurpark unterwegs
„Leider haben wir hier nur begrenzte Möglichkeiten. Mehr als die Leute ansprechen, wenn es gerade direkt beobachtet wird, dass jemand seine Zigarette am Boden ausdrückt, können wir auch nicht machen.“ Die Stadt habe bereits viele Mülleimer mit Aschenbecher in den Anlagen aufgestellt. Rita Förg findet die Bemühungen zu ihrer Idee nicht ausreichend. Sie werde erneut in der Sache Kontakt zur Stadt aufnehmen. Ausgang ungewiss.