„MalysLaden war mehr als nur ein Geschäft“ – Was hinter der Schließung in Traunstein steckt

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Nach zwei Jahren schließen Tine und Andy Malyssek ihren Laden in der Traunsteiner Bahnhofsstraße. Ihre Erfahrungen geben sie aber an andere weiter. © Andy Malyssek

Zwei Jahre lang betrieben Tine und Andy Malyssek ihren MalysLaden in der Traunsteiner Bahnhofstraße. Nun ist aber Schluss, die beiden haben sich dazu entschlossen, ihren Laden zu schließen. Was sie dazu bewegt hat.

Traunstein – Leicht haben sich die beiden die Entscheidung nicht gemacht. Nach nur zwei Jahren haben sich Tine und Andy Malyssek dazu entschlossen, ihren Laden in Traunstein zu schließen. MalysLaden sei mehr als nur ein Geschäft für die beiden gewesen, es war ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Freude. „Jeder Kunde, der durch unsere Tür kam, wurde Teil einer Geschichte, die wir alle gemeinsam geschrieben haben“, reflektieren Tine und Andy. „Es ist nicht einfach, Abschied zu nehmen, aber wir blicken mit Dankbarkeit auf die vergangenen Jahre zurück.“ 

Online-Handel wirkt sich aus

Nach zwei vergeblichen Versuchen an unterschiedlichen Standorten in der Innenstadt, sagt Malyssek, dass Traunstein leider kein gutes Pflaster für sie sei. „In Traunstein haben wir eine wunderbare Gemeinschaft, aber wie viele andere Städte auch, spüren wir die Auswirkungen des Online-Handels und veränderten Konsumverhaltens.” Die Einzelhändlerlandschaft verändere sich. „Kunden suchen nach mehr Bequemlichkeit und günstigen Angeboten, die oft online gefunden werden. Diese Trends haben es für uns schwieriger gemacht und waren ein entscheidender Faktor für unsere Entscheidung, den Laden zu schließen.”

Trend zum Selbermachen

Zudem wollen viele Menschen selbst Dinge gestalten, der sogenannte DIY-Trend (do-it-yourself). Tine und Andy Malyssek respektieren diesen Wunsch. Allerdings habe das auch dazu geführt, dass die Nachfrage nach ihren Produkten zurückging, schreibt ovb-online.de. „‘Das kann ich selber machen’ – ein Satz, der uns oft erreichte und uns gleichzeitig stolz und traurig machte”, sagt Andy Malyssek. „Einerseits sind wir stolz darauf, dass unsere Kunden durch uns inspiriert wurden, selbst kreativ zu werden. Andererseits bedeutete es auch, dass weniger Menschen auf unsere handverlesenen und handgemachten Produkte angewiesen waren.” Zudem seien die hohen Betriebskosten und die Suche nach Geschäftspartnern, die ihre Vision teilten, ständige Herausforderungen gewesen. 

Erfahrungen werden geteilt

Die Erfahrungen, die die beiden mit ihrem Laden gemacht haben, sollen auch anderen zugutekommen. Seit mittlerweile zehn Jahren betreibt Andy Malyssek eine Werbeagentur, die sich darauf spezialisiert hat, Menschen zu unterstützen, die aus ihrem Hobby ein Business machen möchten. „Die Agentur bietet ein umfassendes Paket an Dienstleistungen, von der Startup-Förderung bis hin zu Web- und Grafikdesign, um Gründern dabei zu helfen, ihre Ideen erfolgreich zu verwirklichen und auf dem Markt zu etablieren”, so Malyssek. So kann das gesammelte Wissen an andere kleine Unternehmen weitergegeben werden. 

Keine Pläne für einen neuen Laden

„Im Moment konzentrieren wir uns auf den Räumungsverkauf und darauf, unseren treuen Kunden und MalysLaden-Fans Dankbarkeit zu zeigen”, sagt Andreas Malyssek gegenüber der Chiemgau-Zeitung. Für die Zukunft haben die beiden noch keine konkreten Pläne gemacht, aber sie seien offen für neue Möglichkeiten und Herausforderungen. „Obwohl wir derzeit keine Pläne haben, einen ähnlichen Laden zu eröffnen, schließen wir die Möglichkeit für die Zukunft nicht aus. Jetzt ist aber erstmal Schluss. Wir sind und waren immer offen für neue Geschäftsideen und Herausforderungen.”

Seit Dienstag, den 16. April läuft der Räumungsverkauf in MalysLaden und geht bis voraussichtlich bis zum 16. Juni 2024.

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