Niederländische Mafia mittendrin - Sprengsätze und Entführungen: Jetzt eskaliert der Drogenkrieg in NRW

Ein Drogenkrieg zwischen der sogenannten Mocro-Mafia aus den Niederlanden und einer Drogenbande aus Nordrhein-Westfalen beschäftigt die Kölner Polizei. Wie FOCUS online aus Ermittlerkreisen erfuhr, war ein geplatzter Drogendeal im Wert von mehr als 1,3 Millionen Euro Auslöser des gewaltsamen Konflikts.

Im Kern ging es um rund 300 Kilogramm Cannabis, das die Holländer zurückhaben wollten. Um ihren Forderungen nach Rückgabe des Stoffes Nachdruck zu verleihen, zündeten die holländischen Hintermänner in der Kölner Keupstraße und in Euskirchen Sprengsätze. Außerdem wurden ein Mann und eine Frau in Bochum entführt und nach Köln-Rodenkirchen verschleppt.

Kidnapper in Köln stammen aus Drogenmilieu

Am Samstagnachmittag befreite ein Spezialeinsatzkommando die Geiseln und nahm vier mutmaßliche Kidnapper fest. Alle sechs stammen aus dem Drogenmilieu. Dass es sich bei den Entführten um Mitglieder eines kurdisch-libanesischen Clans handeln soll, wurde bisher nicht offiziell bestätigt.

Mit Sorge verfolgen Sicherheitskreise, dass sich die Mocro-Drogenmafia auch an Rhein und Ruhr auszubreiten scheint. Schon werden holländische Verhältnisse befürchtet, wo sogar das Königshaus von marokkanischstämmigen Drogenbanden bedroht und Journalisten wie Peter R. de Vries auf offener Straße erschossen wurden.