Regeln für Sonnenschirme und Sandburgen: kuriose Verbote an Spaniens Stränden

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An Spaniens Stränden gelten strenge Regeln. Wer sie missachtet, muss tief in die Tasche greifen. © David Revenga

Spanische Strände sind nicht nur für Erholung da. Strenge Regeln und hohe Strafen erwarten unachtsame Touristen. Vorab informieren lohnt sich.

Alicante – In Spanien können Touristen unbewusst gegen Regeln verstoßen und sich so in Schwierigkeiten bringen. An den Stränden gelten strenge Vorschriften, und die Bußgelder bei Verstößen können bis in den fünfstelligen Bereich reichen. Dabei betreffen kuriose Verbote auch so vermeintlich harmlose Dinge wie Sonnenschirme oder Sandburgen, berichtet costanachrichten.com.

Kuriose Verbote an Spaniens Stränden: Sonnenschirme dürfen nicht unbeaufsichtigt bleiben

Einige Verbote an spanischen Stränden erscheinen absurd, wie das berühmte Pinkelverbot im nordspanischen Vigo. Andere Regelungen sind jedoch sinnvoll. Der Grundsatz hinter allen Vorschriften ist, dass Strände öffentlicher Grund sind. Wie die spanische Rechtsberatung Legálitas erklärt: „Auf öffentlichem Grund kann man nicht frei jede beliebige Stelle zu jeder beliebigen Zeit in Beschlag nehmen, wenn das den Nutzen durch die Allgemeinheit oder die Sicherheit einschränkt beziehungsweise damit gegen Vorschriften verstoßen wird.“

Ein harmlos wirkender Sonnenschirm kann in Spanien schnell zum Regelverstoß werden. Besonders in Ferienorten gibt es strenge Vorschriften für Sonnenschirme, Strandliegen, Handtücher und Stühle, die frühmorgens am Ufer platziert werden. Ein Dorn im Auge ist den Küstengemeinden die Unsitte, mit Schirm und Liege frühmorgens den besten Platz zu reservieren und dann erstmal wieder zu verschwinden, um Stunden später mit der ganzen Familie zurückzukehren. Dieser verpönte „Frühsport“ ist etwa in Touristenhochburgen wie Torrevieja oder Benidorm an der Costa Blanca äußerst beliebt - die Besten in dieser Disziplin sind spanische Rentner.

Öffnungszeiten am Strand? In Spanien durchaus möglich

Das Reservieren von Plätzen mit Sonnenschirmen hat in vielen spanischen Küstengemeinden in der Vergangenheit zu Ärger geführt. Die Rathäuser haben daraufhin ihre Strandverordnungen verschärft. In fast allen Gemeinden ist es mittlerweile untersagt, Gegenstände am Strand zu platzieren, ohne anwesend zu sein. Bußgelder bis zu 750 Euro sind möglich, und herrenlose Liegen, Stühle, Handtücher und Schirme werden an vielen Stränden eingesammelt. Der Abtransport wird dem Besitzer, sofern auffindbar, in Rechnung gestellt.

Wer die Regeln am Strand missachtet, muss mit hohen Strafen rechnen. Die Bußgelder für das Platzreservieren mit Sonnenschirmen liegen laut Legálitas in den meisten Gemeinden zwischen 100 und 750 Euro. In Benidorm werden 750 Euro fällig, während Elche jeden Morgen konsequent Gegenstände entfernt. An den andalusischen Küsten wiederum gilt eine zeitliche Einschränkung: Vor 8 Uhr darf nichts im Sand platziert werden.

Verbote an Spaniens Stränden: Bloß keine Sandburg stehenlassen

Noch strenger sind die Verbote direkt am Ufer. Schon eine harmlose Sandburg oder spielende Kinder mit Eimer und Schippe können zum Problem werden. Spielen im Sand ist in Spanien zwar erlaubt, aber nur, solange keine Hindernisse entstehen oder Bauwerke zurückbleiben, die Unfälle verursachen könnten. Einige Gemeinden, wie Nigrán in Pontevedra, verbieten das Buddeln von Löchern, um Stürze zu vermeiden.

Selbst der Spaziergang am Ufer ist in Spanien geregelt. Laufen ist erlaubt, aber nicht in Gruppen, die den Badegästen den Weg ins Meer versperren. In der „feuchten Zone“ ist das Aufstellen großer Sonnenschirme oder Pavillons gänzlich verboten. Ein weiteres Verbot, das teuer werden kann: Städte wie Málaga, Marbella oder Benidorm untersagen das „Organisieren von Spielen in Gruppen“ und die „Ausübung von Sportarten mit Schlägern oder Ballsportarten wie Fußball und Volleyball“. Diese Aktivitäten sind untersagt, „sofern diese den Schlaf oder das Bad im Meer anderer Menschen behindern“. Bußgelder bis zu 3.000 Euro drohen.

Bis zu 60.000 Euro Strafe: Bei diesem Verbot am Strand ist Spanien besonders streng

Jedes Rathaus legt fest, was an den Stränden verboten ist und wie hoch die Bußgelder ausfallen. In Málaga gilt es als schwerer Verstoß, „der Allgemeinheit die Strandnutzung oder den Zugang zum Wasser mittels unangebrachter Aktivitäten zu erschweren“. Bußgelder bis zu 3.000 Euro sind möglich. In Cádiz werden 100 bis 750 Euro Strafe verhängt, wenn Spiele andere Badegäste stören. Auch in Benidorm können bis zu 3.000 Euro für Verstöße fällig werden.

Überall in Spanien ist wiederum das Mitnehmen von Muscheln, Steinen, Schneckenhäusern oder Sand verboten, weil es sich um wichtige Elemente zum Schutz vor Erosion handelt. Hier können die Strafen je nach Menge und Art des „Diebesgut“ sogar noch saftiger ausfallen: Bis zu 60.000 Euro ist dafür fällig.

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