Die Bayern-Stimmen zum bitteren Ausscheiden gegen PSG bei der Klub-WM
Der FC Bayern ist nach der 0:2-Niederlage gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale der Klub-WM ausgeschieden. Die Münchner Stimmen nach der Partie.
Atlanta/München – Viele hatten vor dem Spiel zwischen dem Champions League Sieger PSG und dem Deutschen Meister FC Bayern - auch aufgrund der bisherigen Turnierleistungen - von einem vorweggenommenen Endspiel der Klub-WM in den USA gesprochen. Die Partie erfüllte die hochgesteckten Erwartungen, es war das mit Abstand beste der vier Viertelfinalspiele - am Ende gewann eher die glücklichere als die bessere Mannschaft.
Wie schon bei Pokal- und CL-Aus der abgelaufenen Saison lieferte der deutsche Rekordmeister auch bei seinem Ausscheiden bei der Klub-WM viel Drama. Dies begann schon mit den frühzeitigen körperlichen Problemen von Josip Stanišić, dem Ersatz vom Ersatz (Alphonso Davies, Hiroki Ito) auf der Linksverteidigerposition. Das FCB-Eigengewächs musste bereits Mitte der ersten Halbzeit für Sacha Boey weichen.
Die schwere Verletzung von Jamal Musiala nach einer rücksichtslosen Aktion von PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma mit dem Halbzeitpfiff ließ schon befürchten, dass das Spiel kein gutes Ende für den FC Bayern nehmen könnte. Zwei FCB-Abseitstore, die auch ohne die verbotene Zone fast nicht hätten verteidigt werden können, standen am Ende zwei gültigen PSG-Treffern gegenüber. Der zweite tief in der Nachspielzeit, als der FCB in doppelter Überzahl(!) keine Konzentration mehr auf Defensivarbeit legte.
Die FCB-Stimmen zur Partie
Beginnend mit der perfekten Analyse einer Vereinslegende, die vermeintlich ihr letztes Spiel für den FC Bayern bestritten hat, auch wenn die Musiala-Verletzung sofort Spekulationen befeuert hat:
Thomas Müller
„Wenn man verliert, ist es immer tough. Das muss man erstmal schlucken und verarbeiten. Wenn man sich das Spiel anschaut, war alles drin. Unser Team hat gut gespielt, wir haben in der ersten Halbzeit super dagegengehalten – auch von unserer Zweikampfstärke und vom Pressing her.“
Warum die FCB-Legende auch heiß als künftiger Toptrainer gehandelt wird, zeigt seine weitere Spielanalyse: „Deswegen haben sie sogar in der zweiten Halbzeit das Risiko rausgenommen. Sie haben viel mehr lange Bälle gespielt, bewusst nicht mehr versucht, von hinten raus zu kombinieren. Ich hatte immer das Gefühl: Wir sind drauf und dran, selbst ein Tor zu machen. Wir hatten zwei Abseitstore und viele Situationen, wo nur ein Hauch gefehlt hat. Am Ende war es ein Topspiel, das hinten raus wirklich wild wurde – auch ein bisschen unfair mit den Roten Karten. Da ging es etwas zu heiß her. Dann fehlt uns eine Szene, ein Tor, um in die Verlängerung zu kommen. Aber sie haben gewonnen – und für unser gutes Spiel können wir uns am Ende nichts kaufen.“
Zur schweren Musiala-Verletzung: „Es ist brutal bitter, wenn du raus musst, weil es wirklich nicht mehr geht. In der Halbzeit hast du dann diese Momente, in denen du dich schwer tust, bei der Sache zu bleiben. Wir sind ja keine Roboter – wir haben persönliche Beziehungen. Gerade Jamal hat in den letzten Monaten einen harten Leidensweg hinter sich. Ich wünsche ihm gute Besserung.“

FCB-Coach Vincent Kompany
„Wir haben uns nicht belohnt für eine Leistung, die es genau so gebraucht hat für ein Spiel gegen PSG. Das ist schade. Ich wusste, dass es ein enges Spiel wird. Es hätte 1:0, 2:0 für uns enden können oder für sie. So ist es gekommen. Es war ein Spiel mit hoher Intensität und auf einem hohen Niveau. Morgen fliegen wir nach Hause und haben drei Wochen Pause. Wichtig ist jetzt, dass die Jungs auch mental wieder ein bisschen abschalten können – gerade die Jungs, die bei der Nationalelf dabei waren. Wir müssen uns Kraft holen für die nächste Saison.“
Sportvorstand Max Eberl
„Bayern München ist dem aktuellen Champions League-Sieger auf Augenhöhe begegnet und hat es sehr gut gespielt. Ein Moment hat uns dann in Rückstand gebracht. Wir haben sie trotzdem weiter bespielt, wir haben sie dahin gebracht, dass sie eine Rote Karte kriegen. Und dann müssen wir neun gegen elf bis zum letzten Moment gehen. Wir haben heute sehr schmerzhaft gelernt, dass wir das nicht gut gemacht haben, sondern wir kriegen das zweite Tor, das darf natürlich nicht passieren. Aber die Mannschaft hat ein großartiges Turnier gespielt. Wir haben auf eine unglaublich aktive und attraktive Weise gezeigt, was dieser Verein kann und möchte. Wenn du sportlich ausscheidest, bist du erstmal enttäuscht.“
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Kapitän Manuel Neuer
„Eine 0:2-Niederlage lag nicht in der Luft, sondern eher, dass wir das Spiel heute für uns entscheiden können. Ich glaube, dass wir auf der Höhe waren, dass wir auf den Punkt da waren. Ich glaube, wenn man so in die Spiele geht, wie wir das jetzt gemacht haben, werden wir uns irgendwann dafür belohnen. Wir haben alles an den Tag gelegt, um das Spiel zu gewinnen. Am Ende zählt das Weiterkommen – Paris ist weitergekommen und wir fahren jetzt nach Hause. Das ist hart, aber verdient haben wir es auch nicht.“
„Es war eine harte, anstrengende Saison für uns. Mit dem FC Bayern kann man rechnen – das hat man gesehen in dieser Saison. Wir nehmen gerade dieses Spiel zum Vorbild, um zu sagen: Jetzt erst recht. Wir wollen in Europa wieder angreifen, auch in der Bundesliga und im DFB-Pokal wieder da sein. Diese Motivation müssen wir auch aus solchen Spiel schöpfen, um zu sagen: Diesmal sind wir dran.“
Konrad Laimer, der österreichische Nationalspieler mit dem großen Kämpferherz
„Es war ein Spiel auf Augenhöhe, Kleinigkeiten haben den Unterschied gemacht. In solchen Spielen entscheiden einfach Momente. Ich glaube, wir haben nie aufgegeben. Am Ende kriegen sie zwei Rote Karten. Ich habe bis zum Schluss geglaubt, wir machen noch das 1:1. Aber dann kriegst du halt noch so ein Tor. Das ist bei einem Turnier eben so. Es sind 90 Minuten – das ist Fußball.“