Meloni sieht Chance: Papst Leo könnte Friedensstifter im Ukraine-Konflikt sein

Italien unterstützt den Vorschlag von Donald Trump, den Vatikan in den Ukraine-Konflikt einzubinden. Premierministerin Giorgia Meloni sieht darin eine Gelegenheit für den Papst, als Friedensstifter zu wirken. Papst Leo hat betont, dass der Vatikan bereit sei, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Doch wie BBC berichtet, gibt es noch keine konkreten Pläne für solche Gespräche. 

Vatikan als möglicher Gesprächsort

Die Ukraine zeigt Offenheit gegenüber dem Vorschlag, Gespräche im Vatikan zu führen, sollte direkte Verhandlungen fortgesetzt werden. Präsident Wolodymyr Selenskyi teilte auf X mit, dass er mit Italiens Premierministerin Giorgia Meloni über mögliche Verhandlungsorte gesprochen habe, darunter auch der Vatikan. Meloni hat zudem alternative Orte wie die Türkei und die Schweiz vorgeschlagen. 

Die Kremlführung könnte an einer Fortführung der Gespräche in der Türkei interessiert sein, im Rahmen eines Prozesses namens „Istanbul Plus". Diese Gespräche würden laut BBC auf einem früheren Abkommen basieren, das nach der Invasion geschlossen wurde und die Anerkennung von Russlands Annexion ukrainischer Gebiete beinhaltet, was für die Ukraine jedoch einer Kapitulation gleichkäme.  

Giorgia Meloni
Giorgia Meloni Stefano Costantino/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Papst Leo als potenzieller Friedensvermittler

Papst Franziskus hat, ähnlich wie Donald Trump, vermieden, Russland offen als Aggressor zu benennen. Laut Quellen im Vatikan sollte damit der Dialog offen gehalten werden, auch wenn die Lage hoffnungslos erschien. Seine Aussage, Russland sei durch die Nato „provoziert" worden und die Ukraine solle kapitulieren, verärgerte viele in der Ukraine. Papst Leo hingegen, der Russlands Invasion als imperialistischen Krieg bezeichnete, könnte nun als Vermittler fungieren. Trotzdem glaubt Tatiana Stanovaya vom Carnegie Russland Eurasien Zentrum, dass der Papst Putins Sichtweise kaum beeinflussen kann. Russland hat keinen großen Druck, nachzugeben und verfolgt langfristig eigennützige Ziele ohne Kompromisse.