Acht Wohnungen sind zu viel: Nein zu „Maximalbebauung“ an Eichtweide
„Bei aller Liebe zur Wohnraumbeschaffung“, so hieß es im Weilheimer Bauausschuss: Was Bauwerber an der Eichtweide in Weilheim errichten wollen, sei „zu viel“. Die Anträge für zwei Neubauten mit insgesamt acht Wohnungen wurden klar abgelehnt.
Weilheim – Das Bestandsgebäude an der Eichtweide 2 abreißen und stattdessen auf diesem und dem Nachbargrundstück an der Ecke Gartenstraße zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils vier Wohnungen errichten: Das sind die Pläne der Antragsteller, über die der Bauausschuss des Weilheimer Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung zu beraten hatte. Die Neubauten sollen den Bauanträgen zufolge jeweils zwei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss mit Satteldach erhalten. Die für diese Planung nötigen zwölf Autostellplätze wollen die Bauwerber als „Doppelparker“ in einem Zwischenbau zwischen den beiden Wohnhäusern sowie als Carport und offene Parkplätze auf dem Areal schaffen, erläuterte das Stadtbauamt. Die Grundflächenzahl, also der Gesamtversiegelungsgrad für beide Grundstücke läge damit bei 0,59.
Planung ist insgesamt „zu kompakt und massiv“
Weil es für das Gebiet keinen Bebauungsplan gibt, sind mögliche Neubauten gemäß der in der Umgebung vorhandenen Gebäude zu beurteilen. Und da gebe es bereits ähnliche Häuser, sagte Stefan Kirchmayer seitens des Stadtbauamtes. Problematisch sei aber „die Engstellung“ der beiden geplanten Neubauten, so fügte er hinzu, auch wenn die erforderlichen Abstandsflächen eingehalten würden. „Das wird sehr massiv“, ergänzte Manfred Stork, der Leiter der städtischen Bauverwaltung; auch die Stellplatzsituation wäre schwierig. „Das ist einfach eine Maximalausnutzung, was hier bei aller Liebe zur Wohnraumschaffung mit Sicherheit zu viel ist“, so Storks Fazit.
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Ähnlich beurteilten Bauausschuss-Mitglieder quer durch die Fraktionen die vorgelegten Pläne. „Das ist definitiv der Versuch, das Maximalste dort rauszuholen“, so BfW-Fraktionsvorsitzende Brigitte Holeczek. Für CSU-Sprecherin Marion Lunz-Schmieder bedeuteten diese Neubauten „eine Transformation des Viertels, das bisher von Einfamilienhäusern geprägt ist“. Die gewünschte „Geschossigkeit“ wäre „in Ordnung und zeitgemäß“, aber die Planung insgesamt „zu kompakt und massiv“. Auch meldeten sowohl Lunz-Schmieder als auch Holeczek Bedenken wegen der „Doppelparker“ an: Diese seien „keine Lösung“.
Stadt kann keine Tiefgarage fordern
„Ohne Tiefgarage kann ich dem sowieso nicht zustimmen“, betonte Horst Martin (SPD). Da es sich rechtlich um zwei getrennte Bauanträge handle, könne die Stadt hier aber keine Tiefgarage fordern, antwortete Kirchmayer – „so sinnvoll es wäre“.
Als Kompromiss regte das Stadtbauamt an, auf dem Grundstück direkt an der Eichtweide das geplante Mehrfamilienhaus zuzulassen, südlich daneben aber „nur ein klassisches Doppelhaus“. Das wären dann insgesamt sechs Wohneinheiten. Dieser Vorschlag sei gut, befand Alfred Honisch (Grüne), darüber solle man mit den Bauwerbern verhandeln. „Ich fürchte aber, dass höhere Instanzen die vorgelegten Pläne absegnen.“ Genehmigungsbehörde ist das Landratsamt, die Stadt Weilheim ist nur nach ihrem „gemeindlichen Einvernehmen“ gefragt.
Dieses verweigerte der Bauausschuss und lehnte die beiden vorliegenden Bauanträge einstimmig ab. Die Mehrheit sprach sich dafür aus, den Antragstellern eine Bebauung mit einem Mehrfamilien- und einem Doppelhaus zuzugestehen. Die beiden BfW-Vertreter stimmten auch gegen diese Lösung. Ein Bau mit vier Wohneinheiten auf dem Eckgrundstück sei in Ordnung, erklärte Rupert Pentenrieder. Doch daneben passe ihm zufolge nur „ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung“.