Zustorf: Mit viel Schwarzpulver ins neue Jahr
Die Zustorfer Böllerschützen haben‘s wieder krachen lassen. So hieß es auch an diesem Neujahrstag wieder: „Verdichten, aufkapseln, Achtung. Und Schuss!“ Die Stefansschützen sparten nicht mit Schwarzpulver, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen und rissen damit wahrscheinlich auch den letzten Langschläfer aus den Federn.
Zustorf – Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und strahlendem Sonnenschein dirigierte Schützenmeister Max Steck gegen 13 Uhr das Ritual des Ladens und der Schussfolge. Dem musikalischen Auftakt durch die Langenpreisinger Alphornbläser folgten verschiedene Schussvariationen wie Einzelfeuer, Doppelschlag, Reihenfeuer und Salut.
Die Böllerer üben die Tradition des Neujahrsschießens in Zustorf seit mehr als 30 Jahren aus. Das Böllern zu Jahresbeginn hat jedoch eine viel ältere Tradition. Ursprünglich ist diese Sitte ein heidnischer Brauch. Mit lautem Krach sollten in früheren Zeiten böse Geister vertrieben werden.
Die Langenpreisinger Alphornbläser begleiteten das Ritual heuer zum vierten Mal mit diversen weihnachtlichen Weisen. Mit viel Applaus wurde das Spektakel von den Zuschauern belohnt. Aus früherer Zeit ist überliefert, dass die Böllerschützen nach dem Anschießen von Haus zu Haus zogen und laut ihr Verserl aufsagten: „Gott möchte uns beschützen das künftige Jahr, vor Donner und Blitzen, vor Krankheitsgefahr, vor Hunger und Pest, Krieg und viel Not und endlich auch vor dem ewigen Tod.“