So bunt wird das Kulturjahr 2024

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Sind voller Pläne für 2024: Aurelius und Nepomuk Braun, die Leiter des „polliphonic“-Festivals in Polling, das heuer vom 6. bis 9. Juni stattfindet. ©  choreocraft media

Vom Orchester, das neue Wege geht, bis zum Festival mit „noch mehr außergewöhnlichen Locations“: Kulturschaffende verraten, worauf sie sich 2024 in der Region besonders freuen.

Florian Appel, Musiker aus Weilheim und künstlerischer Leiter des Weilheimer Kammerorchesters: „Mit dem Weilheimer Kammerorchester erarbeite ich fürs Frühjahrskonzert abermals Werke von Komponistinnen und sogar eine Uraufführung. Im Herbst gilt unsere Aufmerksamkeit dann im Rahmen eines außergewöhnlichen Projektes dem Solitär Louis Thomas Hardin alias Moondog. Dann mit im Boot: der Schauspieler Waldemar Kobus und die Musiker Joscha Arnold und Severin Rauch. Außerdem darf ich den Weilheimer Chorkreis als Pianist begleiten und mich im Pianohaus Schwinghammer dem stillen Werk des Einzelgängers Federico Mompou widmen (,Musica callada’). Und so freue ich mich auch im neuen Jahr vor allem wieder auf Begegnungen mit Ihnen, unserem Publikum.“

Claudia Herdrich, Vorsitzende des Oberlandler Volkstheaters in Penzberg: „Heuer stehen beim Oberlandler Volkstheater wieder einige Inszenierungen an, das Starkbier-Derbleckn Mitte März steht ebenso schon fest wie ,Dr. Döblingers Kasperltheater’ im Juni. Ein weiteres Kinderstück kommt sicher, es ist aber noch nicht klar, welches – und für November/Dezember laufen auch schon die Überlegungen. Ich hoffe, dass wir noch im Januar unseren Spielplan veröffentlichen können. Außerdem plane ich wieder, wie jedes Jahr, den ein oder anderen Theaterbesuch außerhalb ein. Egal ob in München, in Oberammergau oder einer der umliegenden Bühnen – ich kann aus jeder Inszenierung etwas für mich mitnehmen.“


Aurelius Braun aus München ist preisgekrönter Pianist und gründete 2023 mit seinem Bruder, dem Cellisten Nepomuk Braun, das „polliphonic“-Festival in Polling: „In diesem Jahr freuen wir uns besonders auf die zweite Edition des polliphonic-Musik·Festivals – mit neuen Ideen und noch mehr außergewöhnlichen Locations. Vom 6. bis 9. Juni werden wir verschiedene Spielstätten in und um Polling wieder mit genreübergreifenden Formaten bespielen. Mit dabei sind unter anderem das LBT-Techno-Piano-Trio, der Pollinger Musikverein und das preisgekrönte Azahar-Ensemble. Es wird eine aufregende Performance ,für zwei linke Hände’ geben! Auch freuen wir uns sehr, dass wir dieses Jahr ein tolles Konzert für Kinder anbieten können. Nähere Informationen und Tickets gibt es in Kürze unter polliphonic.de.“

Yvonne Fontane, Malerin und Geschäftsführerin der Kunsthalle „Raum durch Kunst“ in Sindelsdorf: „Als Leiterin von ,Raum durch Kunst’ freue ich mich darauf, mitzuerleben, wie die Herzen von noch mehr Menschen durch das behutsam entstandene Umfeld für die verschiedenen Kunstformen – Musik, Malerei, Literatur, Skulptur und Austausch – entfacht werden. Einer unserer Gäste drückte es so aus: ,Ich bin motiviert, mich den Emotionen, die die Kunstwerke in mir hervorrufen, zu öffnen und dabei dem Drang, im gleichen Moment einordnen und bewerten zu wollen, zu widerstehen.’ Auch freue ich mich darauf, die Vernetzung mit Kunstschaffenden weiter zu stärken und dadurch das Potenzial, das ,Raum durch Kunst’ birgt, immer weiter zu realisieren.“


Joscha Arnold, Musiker und Komponist aus Weilheim: „Wir spielen heuer mit ,Kid Empress’ wieder einige Konzerte. Des Weiteren wird es ein audiovisuelles Projekt geben mit außergewöhnlicher Besetzung, Streicher sind auch dabei. Das wird eine Symbiose aus bildender Kunst und modernklassischer Musik in Räumen mit Hall, die also Teil der Performance werden. Der Name ist ,Timeriver’, und das Ganze ist mit dem Weilheimer Maler Reiner Heidorn geplant. Gerade schreibe ich am Programm und bin gespannt. Für November hat das Weilheimer Kammerorchester noch für ein Projekt angefragt – ein buntes Jahr wird das dann wohl.“


Ingrid Sonn-Knee, Pianistin und Initiatorin des Salonorchesters „Concerto Weilheim“: „Ich freu’ mich auf die Sonntagsmatinee im Weilheimer Stadttheater am 4. Februar, bei der ich mit Saxofonist Johannes Enders spiele – mit Musik von Bach bis Gershwin, Crossover und Improvisation. Und natürlich auf ein erneutes Konzert mit dem Salonorchester Concerto Weilheim am 20. April, bei dem es wieder ganz besondere Kostbarkeiten zu hören gibt. Das ist jetzt natürlich erst mal Werbung in Eigenregie, aber es wird sicher wieder ganz fantastische Konzerte und Theateraufführungen geben, von denen ich aktuell nur noch nichts weiß!“


Klaus Fessmann, Musiker und Maler aus Iffeldorf: „Nach vielen Jahren des Nichtlesens (ich schrieb dafür elf Bücher) fand ich vergangenes Jahr ein Buch wieder, das mir, wie kein anderes, unendlich gut tat. Es war die Rede von Max Frisch anlässlich der Überreichung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche 1976. Diese Rede rettete mir Künstler, Musiker, Humanist so oft seitdem das Leben und ich habe sie unzählige Male seitdem gelesen. Und irgendwann – vielleicht ja in diesem Jahr 2024 – lerne ich sie auswendig. Unter anderem nach dem Motto: Frieden ohne Freiheit geht nicht.“

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