Schon vor Saisonbeginn steht fest: Diese Regel wird für Diskussionen sorgen
Das Thema Handspiel hat in der Vergangenheit viele Diskussionen hervorgerufen. Daran - so viel steht fest - wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Frankfurt - Unter der Leitung des neuen Schiedsrichterchefs Knut Kircher lud der DFB am vergangenen Dienstag Journalisten zu einer Regelschulung ein. Insbesondere die Handspielregelung sorgte im großen Presseraum des DFB-Campus in Frankfurt am Main für Diskussionen, was darauf hindeutet, dass auch in der nächsten Saison wieder hitzige Debatten zu erwarten sind. Als Beispiel wurde das Handspiel von Jordy Makengo vom SC Freiburg während des Auswärtsspiels gegen Union Berlin am 34. Spieltag der letzten Saison gezeigt.
Die Komplexität der Handspielregel für Schiedsrichter nimmt zu
Zunächst entschied Schiedsrichter Christian Dingert gegen einen Pfiff, änderte seine Entscheidung jedoch nach Intervention des VAR und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Sascha Stegemann, der die Schulung der Medienvertreter leitete, stellte die Frage, welche Entscheidung korrekt gewesen wäre. Die Meinungen waren geteilt: Die eine Hälfte plädierte für einen Strafstoß, die andere Hälfte dagegen. Eine knifflige Situation! Stegemann klärte auf, dass Dingert keine andere Wahl hatte und der in der 38. Minute verhängte Elfmeter absolut korrekt war.

Grundsätzlich müssen die Schiedsrichter bei einem strafbaren Handspiel, das eine klare Torchance verhindert, zwischen einem „absichtlichen“ und einem „unabsichtlichen“ Handspiel unterscheiden. Im ersten Fall wird weiterhin die Rote Karte gezeigt, im zweiten Fall die Gelbe Karte. Der Ausdruck „unabsichtlich“ bedeutet daher nicht, dass keine Strafe verhängt wird. Dies wurde von der Regelbehörde IFAB festgelegt. Es gibt auch Situationen, in denen ein Pfiff weiterhin unterbleibt (das Handspiel von Marc Cucurella im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien gehört jedoch nicht dazu).
Was ist das IFAB?
Das International Football Association Board (IFAB) ist ein internationales Gremium, das Änderungen der Fußballregeln berät und beschließt. Hierzu treffen sich seine acht Mitglieder (vier FIFA-Mitglieder und je ein Vertreter der Verbände aus England, Nordirland, Schottland und Wales) einmal im Jahr. Für eine Regeländerung ist eine Mehrheit von sechs Stimmen erforderlich. Eine Besonderheit bei den Abstimmungen ist, dass die Vertreter der FIFA nur en bloc (also alle vier Stimmen gemeinsam) abstimmen, während die Vertreter der britischen Verbände einzeln votieren können. Im Ergebnis sind daher für eine Regeländerung die Zustimmung der FIFA sowie von mindestens zwei der vier britischen Verbände erforderlich.
Die Vergrößerung der Körperfläche ist das Hauptthema
Wenn beispielsweise ein Tackling eindeutig darauf abzielt, den Schuss zu blockieren und der Ball in einer solchen Situation die Hand trifft, obwohl diese hinter dem Körper gehalten wird, gibt es keinen Strafstoß. Dies wird als „Supporting the body“ bezeichnet. Ansonsten steht die Vergrößerung der Körperfläche im Mittelpunkt der Diskussion. Die Debatten zu diesem Thema werden nicht verstummen, wie auch die Abstimmung im DFB-Campus zeigte.