7000 Container: Putins Krieg läuft mit Nachschub aus Nordkorea

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Russland hat 2023 Massen an Waffen und Munition aus Nordkorea erhalten. Doch das „kommunistische“ Land bekommt auch Waren aus Moskau.

Pjöngjang/Moskau - Eigentlich müsste nach über zwei Jahren Ukraine-Krieg auch für Russland die Munition zur Neige gehen. Allerdings kann sich das Riesenreich über Nachschub aus Nordkorea freuen. Wie das US-Magazins Time unter Berufung auf das südkoreanische Verteidigungsministerium schreibt, hat das Land von Machthaber Kim Jong Un Russland im Jahr 2023 mit 7.000 Containerladungen Munition und Waffen beliefert.

Nordkorea bekommt 9.000 Containerladungen aus Russland

Dem Bericht zufolge hatte Nordkorea seinerseits mehr als 9.000 Containerladungen mit Hilfsgütern aus Russland erhalten. Laut dem südkoreanischen Verteidigungsminister Shin Won-sik könnte Russland zudem Nordkorea mit Treibstoff beliefert haben – „unter Missachtung der Sanktionen des UN-Sicherheitsrats, die die Einfuhr von Öl und Erdölprodukten in das Land streng beschränken“, wie Time weiter berichtete.

Russland und Nordkorea haben ihre Beziehungen seit dem Ukraine-Krieg ausgebaut.
Wladimir Putin empfing im September Kim Jong-un am neuen russischen Weltraumbahnhof von Wostotschny in Sibirien. © IMAGO/Sven Simon

Die Lieferung aus Russland hat offenbar zu Entspannung in Nordkorea geführt. „Die wirtschaftliche Lage war sehr schlecht, aber seit letztem Jahr hat sich die Situation in Bezug auf Lebensmittel und Treibstoff im Gegenzug zu den Waffenexporten nach Russland deutlich verbessert“, zitiert die US-Nachrichtenagentur UPI den südkoranischen Verteidigungsminister.

Russland und Nordkorea bauen Beziehungen aus – Kim Jong Un seit 2011 an der Macht

Die Beziehungen zwischen beiden vom Westen isolierten Staaten haben sich seit Beginn des Ukraine-Krieges deutlich verbessert. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un bei dessen Besuch in Russland im vergangenen September eine russische Luxuslimousine der Marke Aurus vorgeführt, die dem Präsidenten nun auch als Staatskarosse dient.

Seit dem Besuch haben beide Länder ihre Zusammenarbeit deutlich verstärkt. In einem UN-Expertenbericht hieß es zuletzt, Nordkorea habe 2023 deutlich mehr Waren eingeführt und seinen Handel mit dem neuen Partner Russland ausgebaut. Die US-Regierung hatte im Oktober mitgeteilt, Nordkorea habe an Russland militärische Ausrüstung und Munition für den Krieg in der Ukraine geschickt.

Der nordkoreanische Machthaber gehörte auch zu den ersten Gratulanten zur Wiederwahl von Putin. Kim Jong Un ist in Nordkorea seit 2011 an der Macht; damals übernahm er die Führung des Landes nach dem Tod seines Vaters. Er setzt auf stete Aufrüstung und den Ausbau der atomaren Kapazitäten seines Militärs. In seiner Amtszeit gab es bereits vier Atomwaffentests, den bisher letzten 2017. (erpe/AFP)

Auch interessant

Kommentare