21,3 Billionen Yen gegen die Krise: Japans Finanzspritze soll Wirtschaft und Haushalte entlasten

Japan will mit einer milliardenschweren Finanzspritze die Konjunktur ankurbeln. Die Regierung der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi billigte ein Maßnahmenpaket im Umfang von 21,3 Billionen Yen (117 Milliarden Euro). Damit sollen kurzfristig unter anderem Gutscheine für Reis finanziert werden, um die Privathaushalte angesichts des starken Anstiegs der Lebenshaltungskosten zu entlasten. Hinzu kommen Zuschüsse für Strom- und Gasrechnungen in den Wintermonaten sowie Bargeld für Familien mit Kindern. 

Investitionen in Zukunftstechnologien und Landesverteidigung

Daneben sind Investitionen in Bereiche wie Schiffbau und Künstliche Intelligenz geplant, von denen sich die Regierung neue Wachstumsimpulse erhofft. Weitere Gelder sollen in den Ausbau der Landesverteidigung fließen. Zur Finanzierung des Pakets plant die Regierung einen Nachtragshaushalt in Höhe von 17,7 Billionen Yen für das noch bis Ende März laufende Haushaltsjahr. Er soll noch vor Ende der Parlamentssitzung im Dezember verabschiedet werden. Das G7-Land Japan ist hinter Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. 

G7-Gipfel 2025
G7-Gipfel: Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt steht Japan vor der Herausforderung, globale Verantwortung zu übernehmen, während es gleichzeitig mit eigenen wirtschaftlichen Problemen wie hoher Staatsverschuldung und wachsendem Reformdruck kämpft. (Archivbild) picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark Schiefelbein

Yen fällt weiter

Die Erwartung eines umfangreichen Konjunkturpakets hatte in den vergangenen Tagen zu einem weiteren Wertverfall des Yen und japanischer Staatsanleihen geführt. An den Märkten herrscht Sorge über eine weitere Verschlechterung der Staatsfinanzen. Japans Staatsverschuldung beläuft sich aktuell auf umgerechnet etwa 7,6 Billionen Euro. Das ist schon jetzt auf mehr als das Doppelte des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes.