Erdrutschsieg für Tobias Endres: Mit 74 Prozent zum Bürgermeister
Mit 74 Prozent zum Jetzendorfer Bürgermeister – Konkurrenten weit abgeschlagen
Jetzendorf – Mit einem Erdrutschsieg gewann Tobias Endres von den Parteiunabhängigen die Bürgermeisterwahl in Jetzendorf. 1447 Wählerinnen und Wähler der 2477 Wahlberechtigten haben sich für Tobias Endres entschieden, der erst im Dezember 2023 als Nachrücker ins Gemeindeparlament kam und vom Gemeinderat nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden des bisherigen Gemeindechefs Manfred Betzin im Februar 2024 zum zum Bürgermeister gewählt wurde. Eine Sensation war angesichts der vier Kandidaten das Endres-Ergebnis von 74 Prozent der Wählerstimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 79,3 Prozent, hoch war auch der Anteil der Briefwähler (53 Prozent). „Freilich habe ich schon gehofft, dass ich trotz drei Gegenkandidaten über 50 Prozent komme, aber dass es gleich 74 Prozent werden, hätte ich mir nicht träumen lassen“, so Endres.
Enttäuschung breitet sich bei den drei Gegenkandidaten aus. Emily Rumpf von den Grünen und Bastian Hepperle, der parteilos für das Bürgermeisteramt kandidierte, kamen auf jeweils 10,2 Prozent der Wählerstimmen.
Schwer enttäuscht ist natürlich auch CSU-Kandidat Florian Bachmeier, der über einen Stimmenanteil von 5,7 Prozent nicht hinaus kam. Während Rumpf und Hepperle Tobias Endres zu dem haushohen Wahlsieg gratulierten, war Bachmeier nach der Wahl beruflich unabkömmlich. Für ihn begann die Nachtschicht bei seinem Arbeitgeber, der Autobahn GmbH, wo er für die Verkehrssteuerung und Tunnelüberwachung zuständig ist. Bachmeier hat auch noch andere Gedanken, er erwartet schon am Freitag Familiennachwachs. Dass der CSU-Kandidat so schlecht abgeschnitten hat, konnte der CSU-Ortsvorsitzende Thomas Reuter, nicht verstehen. „Mit diesem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein“, sagte Reuter, sieht aber die Schuld an der Misere nicht bei Bachmeier. Reuter sprach von einem starken CSU-Kandidaten und räumte ein, dass die CSU vor Ort einfach zu wenig getan habe. Die CSU werde sich nun auf die Kommunalwahl 2026 orientieren.

2026 steht aber keine Bürgermeisterwahl an. Dem gesetzlichen Reglement entsprechend kann Endres als hauptamtlicher Bürgermeister bis zum Jahre 2032 im Amt bleiben.
„Ich hätte mir mehr gewünscht“, sagte die jüngste im Bunde der vier Kandidaten, Emily Rumpf von den Grünen, die davon überzeugt ist, die Wahlkampfkapazitäten gut ausgeschöpft zu haben. Tatsächlich hat sich die männliche Konkurrenz mit Wahlkampfwerbung deutlich mehr zurückgehalten. „Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit mit unserem neuen Bürgermeister“, sagte die 24-jährige Grünen-Gemeinderätin, die versichert, all ihre Themen im Wahlkampf im Gemeinderat nicht einschlafen zu lassen.

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Der parteilose Bürgermeisterkandidat Bastian Hepperle machte keinen Hehl daraus, dass auch er mehr als die 10,2 Prozent der Stimmen erwartet hätte. „Ich bin schließlich angetreten, um zu gewinnen, und habe dafür 98 Prozent der Bürger bei Hausbesuchen erreicht. Nun glaub ich, dass mich die Jetzendorfer lieber als Therapeut in meiner Gesundheitspraxis wollen, statt als Bürgermeister“, lachte Hepperle, der versicherte, sich nun wieder ganz auf seine Praxis konzentrieren zu wollen.
Wahlsieger Endres bedankte sich für den fairen Wahlkampf. „Es hat nichts gegeben, das unter der Gürtellinie gewesen wäre“, freute sich der neue Bürgermeister der in der Aula der Grundschule zusammen mit seiner Gattin Monika von seinem grandiosen Sieg erfahren hat. Er erwähnte, dass er im Gegensatz zu Kandidaten mit Parteibuch größtenteils selbst um die Wahlwerbung kümmern musste. „Aber jetzt hoffe ich, dass es ruhiger wird und ich meine Aufgabe als Bürgermeister mit voller Kraft angehen kann.“
Bei der Bürgermeister-Wahlparty im Sportheim des TSV Jetzendorf war natürlich die Hölle los.