Nuri Şahin steht weiter zu Emre Can: Kapitän bleibt beim BVB unantastbar

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Nur Emre Can steht bei Borussia Dortmund aktuell noch mehr in der Kritik als Nuri Şahin. Der Cheftrainer denkt nicht an einen Kapitänswechsel.

Dortmund – Borussia Dortmund steht im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg gehörig unter Spannung. Zwar wollen die Verantwortlichen keine öffentliche Diskussion über Trainer Nuri Şahin zulassen, der öffentliche Druck würde bei einem Misserfolg aber in bedenkliche Ausmaße steigen. Aktuell gibt es im Umfeld des BVB wohl nur eine Person, die mehr Kritik ausgesetzt ist als der Cheftrainer.

Kapitän Emre Can erlebt schwierige Momente. Der Sechser scheint völlig außer Form, muss aber aufgrund der personellen Engpässe beim BVB immer wieder aushelfen. In der vergangenen englischen Woche machte er zunächst gegen Real Madrid als Rechtsverteidiger eine denkbar ungünstige Figur, dann patzte Can beim FC Augsburg entscheidend, als er in der Innenverteidigung eingewechselt wurde.

BVB-Trainer Şahin will nicht „in Aktionismus verfallen“

Can ist beim eigenen Anhang vor allem in seiner Rolle als Kapitän umstritten, auch viele Experten zweifeln immer wieder lautstark über seine Eignung als Führungsfigur, die im Idealfall mit Leistung vorangehen sollte. Im Pokal scheint eine womöglich hilfreiche Denkpause für Can kaum möglich, weil die Personaldecke so dünn ausfällt. Şahin sicherte seinem Spieler Tags zuvor zum dritten Mal binnen anderthalb Wochen seine Rückendeckung zu. Ein Wechsel bei den Kapitänen kommt nicht infrage.

Emre Can erlebt schwierige Momente als BVB-Kapitän.
Emre Can erlebt schwierige Momente als BVB-Kapitän. © IMAGO/Oryk HAIST

„Mit Aktionismus werde ich niemanden stärken oder schwächen, das entspricht nicht meinem Naturell. Ich werde nicht in Aktionismus verfallen und versuchen, irgendwie ein Zeichen nach außen zu setzen, damit ich in einem anderen Licht dastehe“, versicherte vor dem Pokalspiel in Wolfsburg.

Nuri Şahin weiß: „Wir werden bewertet auf dem Platz, da müssen wir liefern“

„Es ist wichtig, die Jungs zu schützen, aber auch, sie sportlich zu bewerten. Das wissen die auch, die erfahrenen Spieler sind jahrelang auf dem Niveau unterwegs“, erläuterte Şahin weiter. „Ich weiß nicht, ob ich jemanden stärken würde, wenn ich ihn aus der Schusslinie nehme oder die Kapitänsbinde wegnehme.“

Er registriere die Bemühungen und den Stellenwert von Can in der Kabine, der keiner besonderen Ansprache bedürfe. „Ich rede jeden Tag mit den Spielern. Es ist nicht so, dass ich abends eine Liste mache, mit wem ich am nächsten Tag rede. Das geht eher aus dem Bauchgefühl“, so Şahin. Er führe mit seinen Spielern „harte und ehrliche Gespräche“, versicherte der 36-Jährige. „Fakt ist: Wir werden bewertet auf dem Platz, da müssen wir liefern. Wenn ich den Jungs dabei beistehen kann, werde ich das bis zum Ende machen.“

Sollte der BVB seine Auswärtsschwäche auch in Wolfsburg zeigen und aus dem Pokal ausscheiden, wäre das erste Saisonziel verfehlt. Das Heimspiel in der Bundesliga gegen RB Leipzig könnte bei einem solchen Szenario wenigstens in der öffentlichen Wahrnehmung bereits Endspielcharakter für das Trainer-Experiment mit Şahin annehmen.

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