Als Heidi Beckenbauer ihm die Todesnachricht überbrachte, legte Hoeneß schnell wieder auf
Langjährige Wegbegleiter traf der Tod von Franz Beckenbauer besonders hart. Uli Hoeneß spricht über den Moment, in dem er die Todesnachricht erhielt.
München – „Lieber Franz, jetzt bist Du zwölf Tage tot. Um ehrlich zu sein: Du fehlst mir sehr. Ruhe in Frieden.“ Uli Hoeneß fand bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer bewegende Worte, die beim ein oder anderen Fan für Gänsehaut sorgten. Der Ehrenpräsident des FC Bayern spricht nun darüber, wie hart ihn der Tod von Franz Beckenbauer persönlich traf.
Drei Wochen nach dem Tod der Fußball-Ikone veröffentlichte der FC Bayern im Vereinsmagazin „51“ ein Interview mit Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner. Die langjährigen Freunde des „Kaisers“ würdigen darin nochmal dessen Verdienste und Persönlichkeit.
Du fehlst mir sehr. Ruhe in Frieden.
Heidi Beckenbauer überbrachte Todesnachricht: Hoeneß erzählt von „furchtbarem Schock“
Hoeneß gibt Einblicke in den Moment, als ihn die furchtbare Nachricht erreichte. Beckenbauers Ehefrau Heidi rief den ehemaligen Bayern-Präsidenten an. „Ich werde nie vergessen, wie mein Telefon klingelte. Heidi Beckenbauer war dran, um es mir mitzuteilen, und dann habe ich gesagt: ‚Mein Beileid, aber ich kann jetzt leider nicht weitersprechen. Ich rufe dich morgen zurück.‘“
Schon bei seiner Trauerrede ließ er durchblicken, welche Bedeutung der „Kaiser“ für sein Leben hatte. Klare Kante zeigte er darin gegen die AfD. Im „51“-Interview macht er nochmal deutlich, wie unvorbereitet er auf die Nachricht gewesen sei. „Wir wussten zwar alle, dass es um Franz nicht gut stand, aber dass es dann so schnell ging, war ein furchtbarer Schock.“
Rummenigge über Beckenbauer-Tod: „Zieht einem den Boden weg“
Breitner geht es ähnlich: „Franz hinterlässt eine Leere, die werden wir immer spüren. Es gibt den Spruch, du sollst über Verstorbene nichts Schlechtes sagen – uns würde sowieso nichts einfallen.“ Auch Rummenigge hatte an der Nachricht schwer zu knabbern. „Das zieht einem den Boden weg“, gibt er zu.
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„Wir hätten uns gerne noch von ihm verabschieden wollen, aber leider ist uns da am Ende die Zeit davongelaufen“, hadert er. Beckenbauer hinterlässt nicht nur ein Erbe, sondern ein Vermächtnis – so viel wird klar, wenn man Menschen wie Hoeneß, Rummenigge oder Breitner zuhört, die selbst einen großen Namen haben.
Hoeneß adelt Beckenbauer für „Meisterstück“
Hoeneß würdigte Beckenbauer in seiner Trauerrede auch für dessen „größtes Meisterstück“. Ein eigenes Meisterstück erschuf Hoeneß dann schließlich mit dem „neuen“ FC Bayern. Trotz anfänglicher Zweifel Beckenbauers. „Am Anfang gab es bei ihm sicher eine gewisse Skepsis gegenüber uns Jüngeren, die jetzt den Verein umkrempeln wollen“, erinnert sich Hoeneß.
„Aber wir sind Freunde geworden, er hat unsere Nähe und unsere Gespräche gesucht, hat oft angerufen. Er wird mir auf ewig einfach ein unvergleichlicher Mensch bleiben.“ Fußball-Deutschland widerspricht ihm dabei nicht. (epp)