Keine Starlink-Unterstützung - Bundeswehr zieht Bremse in Verhandlungen mit Elon Musk

Die Bundeswehr hat die Verhandlungen mit Elon Musks Unternehmen Starlink abgebrochen, berichtet „t-online“. Starlink, ein Satellitensystem, das schnelles Internet auch in entlegenste Gegenden bringt, spielte eine zentrale Rolle in der ukrainischen Verteidigung gegen Russland. Nachdem Russland die Kommunikationssysteme seiner Feinde mit Cyberangriffen lahm gelegt hatte, hatte Musk das System für die Ukraine aktiviert. 

Elon Musk wird als unzuverlässig wahrgenommen

Seitdem ist jedoch die Diskussion um die Sicherheitsrisiken entfacht, die von privaten Anbietern wie Starlink ausgehen. Trotz der fortschrittlichen und zuverlässigen Satelliten-Infrastruktur, die Musk anbietet, wird sein Führungsstil als zunehmend unzuverlässig wahrgenommen, was beispielsweise an Berichten über seinen Drogenkonsum liegt.

Auch in Deutschland bestand Interesse an Starlink. Bereits 2022 schrieb der Leiter des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr auf Twitter Elon Musk an und erklärte, Starlink für die deutschen Streitkräfte testen zu wollen. Ein Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) sagte „t-online“: „Zwischen dem Unternehmen Starlink und dem BMVg erfolgte ein Austausch über die Produktpalette und hinsichtlich Dienstleistungen für militärische Satellitenkommunikation.“ Derzeit gebe es aber keine konkreten Projekte.

Strack-Zimmermann: Bundeswehr darf sich „niemals in derartige Abhängigkeiten begeben“

Das habe aber nicht an technischen Problemen oder Inkompatibilität der Systeme gelegen. Vielmehr hätten sich die Vertreter von Starlink und der Bundeswehr nach Verhandlungen in zentralen Punkten nicht einigen können, wie „t-online“ berichtet. Aber auch die Skepsis in der Politik ist groß. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, äußerte ihre Bedenken gegenüber „t-online“. Es gehe um sehr sensible Bereiche, weil Musk nach eigener Aussage bereits in den Ukraine-Krieg eingegriffen habe. „Die Bundeswehr darf sich bei kritischen Technologien niemals in derartige Abhängigkeiten begeben“, so Strack-Zimmermann.

Auch Kevin Leiser von der SPD forderte gegenüber „t-online“, dass Deutschland im militärischen Bereich auf eigene Infrastruktur setzen solle und verweist auf das europäische Satellitenprojekt IRIS², das ab 2027 flächendeckendes Internet bereitstellen soll. Die Bundeswehr sei dabei, eine Anbindung an das Projekt zu prüfen.