Havard-Professor Summers eröffnet Lesung mit Epstein-Geständnis

Es ist nur eine kurze Aufnahme des Harvard-Professors Larry Summers. Dafür umso brisanter. Der 70-Jährige entschuldigt sich bei den anwesenden Studierenden im Saal für sein Verhältnis zu Jeffrey Epstein. Aufgenommen wurde es von einer Harvard-Studentin, zeigt den früheren Harvard-Präsidenten zu Beginn seiner Ökonomie-Vorlesung. Darin gesteht er seine "Scham" über den Austausch mit dem verurteilten Sexualstraftäter ein:

"Einige von Ihnen haben vielleicht meine Entschuldigung gesehen, in der ich meine Scham über mein Verhalten gegenüber Herrn Epstein zum Ausdruck gebracht habe und erklärt habe, dass ich mich für eine Weile aus dem öffentlichen Leben zurückziehen werde, aber dass es mir sehr wichtig ist, meinen Lehrverpflichtungen nachzukommen. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich also - werden wir fortfahren und über den Stoff im Unterricht sprechen", erklärt Summers in dem Video.

Harvard ohne Larry Summers

Zwei Tage nach Summers’ Rückzug aus Harvard und seinen öffentlichen Funktionen verbreitet sich der Clip derzeit rasant in den sozialen Medien. Nachdem E-Mails bekannt geworden waren, die laut "New York Post" seinen Kontakt zu Epstein dokumentieren, hatte er erst angekündigt, trotz allem weiter zu unterrichten – trat dann jedoch zurück. Summers ging unmittelbar danach in eine Beurlaubung als Direktor des Harvard-Forschungszentrums, seine Co-Dozenten übernehmen nun den Rest der Kurse.

Unterlagen zeigen: Professor bat Epstein um Ratschläge

In den veröffentlichten Unterlagen wendet sich Summers an Epstein, um Ratschläge zu erhalten. Er schildert, dass eine Frau, in die er verliebt war, seine Gefühle nicht erwiderte, und bezeichnet sich selbst als "Friend without Benefits". Zu diesem Zeitpunkt war er bereits in seiner jetzigen zweiten Ehe verheiratet, wie die "New York Post" berichtet.

Parallel zu seinem Harvard-Rückzug gab der ehemalige US-Finanzminister auch weitere Posten ab: Er legte seine Rolle als bezahlter Contributor bei Bloomberg TV nieder und trat laut Yahoo zudem aus dem Board of Directors von OpenAI zurück.