„Barbaren“-Eklat in europäischer Urlauber-Metropole – Anwohner wütet über Touristen-Aktion
In Spanien sorgt ein Eklat um Urlauber für Furore. Ein Einheimischer zeigt ein Video und schimpft über „Barbaren“ in seiner Stadt. Und es kommt noch schlimmer.
Sevilla – Ein Einheimischer aus Sevilla in Spanien hat seiner Wut über Urlauber in seiner Heimatstadt im Netz Luft gemacht. In einem Video zeigt er eine aus seiner Sicht unglaubliche Aktion: Die Touristen tanzen dabei in einem historischen Brunnen. Es ist nicht das einzige Fehlverhalten, auf das der Bürger hinweist – und siehe da: Mit seiner Internet-Beschwerde erzielt er offenbar tatsächlich einen ersten Erfolg.
„Und sie werden uns weiterhin weismachen, Sevilla biete qualitativ hochwertigen Tourismus. Sie sind keine Touristen, sondern Barbaren, die keinen Respekt vor unserer Stadt haben.“ Mit diesen Worten hat sich ein Bürger aus Sevilla Ende Juni 2025 auf X zu Wort gemeldet.
Urlauber-Wut in Spanien: Anwohner zeigt „Barbaren“-Aktion
Zu der Aussage stellte er ein Video. Darauf ist zu sehen, wie eine Gruppe von Spanien-Urlaubern ausgelassen in einem kleinen Brunnen auf dem Plaza de la Alianza im Kreis tanzt. Dabei singen sie das portugiesische Lied „Apita o Trem“. Nach Angaben des wütenden Anwohners handelt es sich dabei um Urlauber aus Portugal, die zuvor in einem Lokal auf dem Platz in Sevilla zu Gast waren. Es ist nicht der erste „Barbaren-Eklat“ in einem Urlaubsland.
Auf den Hinweis eines anderen Nutzers, dass die spanische Polizei sich der Sache sicher schnell annehmen werde, folgt der nächste bittere Einblick. „Wir haben seit ihrer Ankunft um 14 Uhr mehrere Male angerufen und sind auch zur Bar gegangen, um uns zu beschweren, aber sie haben nichts unternommen, um die Situation zu beheben“, so der Anwohner über das Urlauber-Ärgernis.
Urlauber sorgen in Spanien für Kopfschütteln – Anwohner beschreibt herbe Allgemeinlage
Weiter ledert der Spanier: „Ich lebe in einem der touristischsten Viertel des Landes, und täglich sehen wir unsere Straßen voller Urin, Dreck und Szenen, die eher für Magaluf (Urlauber-Ort auf Mallorca, der für sein Partyleben bekannt ist; Anm. d. Redaktion) als für das Zentrum Sevillas typisch sind. Vielleicht sind die Barbaren eine Minderheit, aber eine laute Minderheit.“
Das Schlimmste: Offenbar ist das ganze kein Einzelfall und nicht das einzige Ärgernis des Anwohners mit dem Lokal. Er führt weiter aus, dass in dem Lokal „den ganzen Tag Aufführungen“ stattfinden würden. Zudem würde man gegen Verordnungen der Stadt verstoßen und so die Urlauber-Party noch anheizen.
Urlauber-Ärger in Spanien – auch Lokal im Fokus der Beschwerde des Anwohners
So soll die Terrasse früher als in Spanien erlaubt aufgebaut werden, sodass auch schon tagsüber gefeiert werden kann. Zudem würden viel mehr Tische und Stühle auf dem Platz aufgestellt werden, als erlaubt. Daneben würden die Tische auch sehr nahe an das Weltkulturerbe Alcazar, den alten Königspalast, herangestellt werden. Damit würde man „das historische Erbe verletzen“, so der Anwohner.
Über den Alcazar in Sevilla:
Der Alcazar ist eines der Wahrzeichen von Sevilla. Es handelt sich dabei um einen mittelalterlichen Königspalast, der eine bis in die maurische Zeit zurückreichende Baugeschichte hat. Bis heute nutzt die spanische Königsfamilie den Alcazar als offizielle Residenz, wenn sie sich in Sevilla aufhält.
Immerhin: Das gepostete Video hatte offenbar einen direkten Effekt. In einem späteren Posting teilt der Anwohner mit, dass das Lokal schon am Tag nach der Beschwerde viel weniger Tische und Stühle auf dem Platz aufgestellt habe. Zum Beweis schickt er ein Foto und feiert einen „vollen Erfolg“.
Mit seinem „Barbaren“-Gefühl ist der Mann nicht allein: In Spanien gibt es aktuell große Demos und teils heftige Aktionen gegen den Massentourismus. Laut einer Studie sorgen fünf Typen von Urlaubern besonders häufig für Augenrollen bei Einheimischen. (rjs)