Debatte um "ttt"-Moderatorenposten - Kontroverse um Thilo Mischke: ARD reagiert auf Kritik
Die Nachricht kurz vor den Feiertagen sorgte für Diskussionen: Der Journalist Thilo Mischke (43) wurde als Nachfolger von Max Moor (66) für die ARD-Kultursendung "ttt-titel, thesen, temperamente" präsentiert. Die Moderationsübergabe, geplant für Februar 2025, steht nun jedoch aufgrund massiver Kritik an früheren Äußerungen Mischkes über Frauen, Geschlechterverhältnisse und Sexualität auf dem Prüfstand.
Bücher von Thilo Mischke in der Kritik
Im Zentrum der Kontroverse stehen unter anderem zwei Buchveröffentlichungen des Journalisten: Das 2010 erschienene Werk "In 80 Frauen um die Welt" sowie die 2013 publizierte Schrift "Die Frau fürs Leben braucht keinen großen Busen". In ersterem Buch beschreibt der Journalist etwa die Wette mit Freunden, auf einer Weltreise mit 80 Frauen zu schlafen.
Podcasterin Annika Brockschmidt (32) und ihre Kollegin Rebekka Endler (40) arbeiteten in ihrer aktuellen Episode von "Feminist Shelf Control" mit dem Titel "die Causa TTThilo Mischke", die am Montag (23. Dezember) erschien, Zitate aus den Büchern sowie Aussagen Mischkes aus den vergangenen Jahren auf. Ihr Urteil fällt eindeutig aus: "In seinen Büchern äußert er sich sexistisch, misogyn, rassistisch, ableistisch und auch homophob."
Die Podcasterinnen kritisieren, dass Mischke zwar Bedauern über seine Veröffentlichungen geäußert, sich jedoch nur vom Titel distanziert und keine inhaltliche Entschuldigung formuliert habe. Seine Äußerungen zur "rape culture" seien laut den Kritikerinnen "Beleg dafür, dass er hier grundlegende Zusammenhänge nicht verstanden hat, die aber einen wesentlichen Teil aktueller kultureller Debatten ausmachen". Sie bemängeln, dass "-ismen" und diskriminierende Haltungen offenbar "kein Hindernis [seien], einen der mächtigsten Jobs im deutschen Kulturbetrieb zu bekommen".
ARD reagiert auf Kritik
Die Redaktion von "ttt - titel, thesen, temperamente" meldete sich mittlerweile zu Wort. In einem via Instagram veröffentlichten Statement vom 24. Dezember heißt es: "Eines vorweg: wir hören euch". Das Magazin betont seine Rolle als Format, das sich "konsequent mit Themen wie Sexismus und toxischer Männlichkeit auseinandersetzen" wolle.