Vor US-Wahl 2024: Trump oder Harris? Michelle Obama beklagt doppelten Standard

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Obama kritisiert die Doppelmoral vor der US-Wahl 2024: Harris steht unter strenger Beobachtung, während Trump trotz Falschaussagen nicht verliert.

Kalamazoo – Die ehemalige First Lady Michelle Obama beklagt bei einer Kampagnenrede in Michigan einen doppelten Standard im Wahlkampf der US-Wahl 2024. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist ein verurteilter Straftäter, der selten tiefer über Politik redet. Dennoch kann er sich unzählige Fehler erlauben, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Die demokratische Gegenkandidatin Kamala Harris hingegen ist eine Schwarze Frau – was bei vielen Wählerinnen und Wählern bereits für Zweifel ausreicht.

„Manche fragen sich: Kennen wir sie wirklich? Ist sie zu aggressiv? Ist sie nicht aggressiv genug? Es gibt Leute, die Zweifel daran säen, ob sie die ist, die sie vorgibt zu sein“, sagte Obama in ihrer Rede vor der US-Wahl 2024 über Kamala Harris laut der New York Times. Es seien die kleinen politischen Details, auf die bei Harris genau beachtet würden. Währenddessen scheint Trump trotz Falschaussagen und unseriösen Wahlkampfreden keine Unterstützung zu verlieren. „Zu viele Menschen sind bereit, seine kindischen, gemeinen Possen abzutun, indem sie sagen: ‚Na ja, Trump ist halt Trump‘, anstatt sein schreckliches Verhalten zu hinterfragen“, sagte die ehemalige First Lady dazu.

Die ehemalige First Lady Michelle Obama spricht auf einer Wahlkampfveranstaltung für die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Harris im Wings Event Center.
Die ehemalige First Lady Michelle Obama spricht auf einer Kampagnen-Veranstaltung für Kamala Harris. © picture alliance/dpa/AP | Paul Sancya

Kamala Harris wird vor der US-Wahl 2024 penibel beobachtet – Straftäter Trump kommt durch

„Wir erwarten von ihr, dass sie intelligent und wortgewandt ist, dass sie eine klare Politik verfolgt, dass sie nie zu viel Wut zeigt und immer wieder beweist, dass sie dazugehört“, gab Obama vor der US-Wahl 2024 über Harris weiter an. Dem gegenüber stehe Trump: „Von Trump erwarten wir überhaupt nichts. Kein Verständnis für Politik, keine Fähigkeit, ein kohärentes Argument zu formulieren, keine Ehrlichkeit, kein Anstand, keine Moral.“

„Kann mir jemand sagen, warum wir Kamala wieder an höheren Standards messen als ihren Gegner?“, fragte die Ex-First-Lady. Für die 60-Jährige seien die Wahloptionen klar und damit sei „diese Wahl nicht einmal knapp“. In einer Diskussion der Schwarzen demokratischen Frauen in einer Baptistenkirche in Montgomery prangerte laut der New York Times auch die US-Repräsentantin Jasmine Crockett im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 eine Doppelmoral an: „Wir haben einen Kandidaten, der gesetzlos sein darf, während der andere tadellos sein muss“.

Republikaner-Taktik vor US-Wahl 2024: Trump und sein Vize Vance drehen Harris‘ Angriffe einfach um

Die Anwältin und Investmentbankerin Tamika Reed kritisierte laut der New York Times ebenfalls die Not, Harris, „die an und für sich phänomenal ist und die all das verkörpert, was jede Schwarze Frau anstreben würde“, gegen Trump vor der US-Wahl 2024 verteidigen zu müssen. Erst kürzlich drehte Trump den Angriff mehrerer öffentlicher Personen, er sei ein Faschist, kurzerhand um und bezeichnete Harris als „Faschistin“.

Die für Trump und seinen Vizekandidaten J.D. Vance typische Strategie, Angriffe einfach umzudrehen, wendete Vance in der Vergangenheit auch in Sachen Doppelmoral an. Nach dem zweiten Attentatsversuch auf Trump prangerte er laut der Washington Post einen „atemberaubenden“ doppelten Standard an, bei dem die Gefahr für Trump heruntergespielt würde, während den Republikanern durch ihre gewalttätige Rhetorik die Schuld gegeben würde.

Kamala Harris lässt sich zur US-Wahl 2024 nicht unterkriegen – Demokraten weiter optimistisch

Währenddessen lässt sich Harris von den hohen Ansprüchen an sie vor der US-Wahl 2024 offensichtlich nicht beeinflussen. Auf die Frage des Moderators von der Radiosendung „The Breakfast Club“ mit dem Pseudonym Charlamagne Tha God, ob die Doppelmoral die Vizepräsidentin frustriere, antwortete sie: „Ich kann nicht zulassen, dass Frustration mich daran hindert, das zu tun, was ich jetzt tun muss.“

Auch, als Harris auf die Aussagen von Obama eingegangen ist, betonte sie laut der New York Times: „Meine Aufgabe und Verantwortung bei der Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten besteht darin, dem amerikanischen Volk meine Argumente vorzutragen und seine Unterstützung zu gewinnen.“ Optimistisch zeigten sich wenige Tage vor der US-Wahl auch weiterhin die Demokraten. (lismah)

Auch interessant

Kommentare