Tausende Stellen betroffen: Konsumgüterriese baut Jobs in Europa ab

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Unilever will tausende Stellen abbauen. Betroffen sind vor allem Bürojobs. Das Knorr-Werk des Konzerns in Heilbronn soll dagegen mehr produzieren. (Archivbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Der Megakonzern Unilever baut trotz steigendem Umsatz im ersten Quartal Stellen ab. Bis zu einem Drittel der Bürojobs in Europa sollen dabei betroffen sein.

London – Die wirtschaftliche Lage vieler einst führender Unternehmen in Europa wird immer dramatischer. Eine regelrechte Welle von Insolvenzen reißt nicht ab und geht durch viele Branchen. Das Baugewerbe ist betroffen, aber auch Maschinenbauer oder Matratzenhersteller.

Bei dem Konsumgüterriesen Unilever gibt es trotz steigendem Umsatz nun ein Sparprogramm: Der britische Konzern, zu dem bekannte Marken wie Dove, Knorr, Pfanni, Rexona oder Hellmanns Mayonnaise gehören, will bis zu einem Drittel seiner Bürojobs in Europa streichen. Betroffen seien bis zu 3200 Stellen.

Stellenabbau bei Unilever: Sparprogramm in Europa

Das Unternehmen werde zum geplanten Stellenabbau in den kommenden Wochen Gespräche mit den Angestellten führen, die möglicherweise betroffen seien, erklärte der Konzern am Freitag. Die Maßnahmen sollten bis Ende kommenden Jahres umgesetzt werden. Dies habe das Management am Mittwoch gegenüber Führungskräften angekündigt.

Die Pläne seien Teil des im März angekündigten Sparprogramms, demzufolge bis zu 7500 Arbeitsplätze bei Unilever wegfallen könnten. Die Financial Times hatte darüber zuerst berichtet. Wie die US-Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg weiter schreibt, plant Geschäftsführer Hein Schumacher, mit dem Sparprogramm die jahrelange Flaute des Konzerns überwinden.

So machte erst Anfang des Jahres die Nachricht die Runde, dass Unilever wohl in einem Knorr-Werk in Auerbach (Sachsen) zum Jahresende voraussichtlich 80 Stellen abbauen wird. Dort werden Knorr-Trockenprodukte produziert, deren Nachfrage gesunken sei, teilte das Unternehmen damals dem SWR mit. Dafür werde aber die Produktion des Knorr-Werks in Heilbronn (Baden-Württemberg) verstärkt. In Summe soll der Standort ab dem zweiten Halbjahr etwa 7.500 Tonnen mehr an Tütensuppen, Soßen, Würzmittel oder Fertigsnacks herstellen, so der SWR.

Unilever baut Stellen ab: Steigender Umsatz im ersten Quartal

Immerhin hat der Umsatz des Handelsriesen im ersten Quartal schon um 1,4 Prozent auf 15,0 Milliarden Euro zugelegt. „Unilever erzielte im ersten Quartal ein verbessertes Volumenwachstum“, erklärte Schumacher im April dazu. Dies sei einem Zuwachs der Premium-Marken wie Dove, Knorr, Rexona und Sunsilk in Höhe von 6,1 Prozent zu verdanken. Der Manager fügte hinzu, der Konzernumbau von Unilever sei noch in einem frühen Stadium.

Aber er sei zuversichtlich, ein nachhaltiges Volumenwachstum zu erzielen. Für 2024 bekräftigte er seine Prognose, die ein Umsatzplus von drei bis fünf Prozent vorsieht. Schumacher leitet Unilever seit Juli 2023 und will dem Konsumgüterriesen mit einem Umbau zu mehr Wachstum verhelfen. Mit Reuters

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