„Was stimmt nicht in unserer Kommunikation?“ – Überraschende Neuigkeiten bei Günzenhausens Bürgerversammlung

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34 Günzenhausener Bürger waren ins Schützenstüberl der Weinbergschützen gekommen und stellten Bürgermeister Sebastian Thaler nach dessen Bericht Fragen zu örtlichen Themen. © Wilms

Bei der Bürgerversammlung in Günzenhausen gab es überraschende Neuigkeiten in puncto altes Feuerwehrhaus. Die Bürger erfuhren dort erstmals, wer das Gebäude verwalten soll.

Günzenhausen – Stark vertreten war die Echinger Rathausverwaltung mit den Abteilungsleitern der Bauabteilung, der Finanzen, des Tiefbaus und der Hauptverwaltung bei der Bürgerversammlung in Günzenhausen. Bürgermeister Sebastian Thaler bedankte sich für die Bewirtung im Schützenstüberl beim Schützenverein und begrüßte 34 Günzenhausener Bürger. Wie am Vortag in Dietersheim, bemerkte Thaler, „dass es wenigstens in Günzenhausen noch mehr Bürger gibt, die an der Arbeit der Gemeinde interessiert sind, als dies in Eching der Fall ist“.

Bürger bekam keine Antworten auf diverse Nachfragen per E-Mail

Bei 35 Gästen in Eching und etwa 40 in Dietersheim erschloss sich dieser Satz aber nicht jedem Besucher. Deutlich weniger als eine handvoll Gemeinderäte fanden den Weg nach Günzenhausen, darunter der ehemalige 3. Bürgermeister Heinz Müller-Saala. Erneut darf man feststellen, dass das Interesse an Bürgerversammlungen nicht nur bei den Bürgern, sondern auch im Gemeinderat stark zurückgegangen ist.

Thaler schilderte unbeirrt die positiven Entwicklungen wie den Fun-Court, den Bolzplatz, das neue Feuerwehrhaus und das kleine Baugebiet an der Fuchsbergstraße mit vielen Folien in seiner Präsentation. Durch den neuen Ortsbus 696 dürfe man eine verbesserte Anbindung erwarten. Die Variantendarstellung der Entwicklung zur Poststraße wurde im Sekundentakt durchgeklickt, denn erst im Januar wird es hierzu neue Pläne für den Gemeinderat geben. In 70 Minuten war der Vortragsteil beendet.

Im Fragenteil ging es um eine fehlende Straßenbeleuchtung und um einen Heckenschnitt an einer Bushaltestelle in Deutenhausen. Peter Reiß erkundigte sich dann nach seinem, im Antrag der Vereine gestellten Antrag zur Verwendung des alten Feuerwehrhauses für die Günzenhausener Vereine. Er wollte wissen, warum er auf die mehrfachen Nachfragen per E-Mail keine Antworten erhalten hat. Die großen Vereine hatten ihrerseits jeweils zusätzlich Anträge gestellt. Überwiegend ging es dabei aber um die Einlagerung von Vereinsmaterial und Vereinsfahnen. Allerdings erhielten auch die Vereine nie eine Antwort. Warum nun die Antworten ausblieben, konnte Thaler nicht beantworten.

Thaler überrascht mit Auskunft zum alten Feuerwehrhaus

Umso überraschender war dann Thalers Auskunft: „Das ist doch längst geregelt, der Burschenverein erhält den Auftrag zur Verwaltung und Reinigung des Gebäudes.“ Keiner der anderen Vereine wurde allerdings darüber informiert. Ob die Nutzung jetzt für die jeweiligen Vereine erlaubt ist, bleibt weiter unbeantwortet. In einer zwischenzeitlich erfolgten schriftlichen Stellungnahme der Burschen heißt es: „Wir haben uns nicht direkt um die Organisation beworben, haben aber die mündlich mitgeteilte Entscheidung gerne angenommen, schriftliches liegt dagegen nicht vor.“

Das Strickmuster dieses Vorgehens zeigt große Ähnlichkeiten mit dem integrierten Bürgersaal im neuen Feuerwehrhaus, über das die Vereine ebenfalls nicht informiert worden waren. Wer nun erneut die Entscheidungen für Günzenhausen getroffen hat, bleibt weiterhin ein Rätsel. Die Vereine müssen jetzt klären, wie sie mit der Vorgabe aus dem Rathaus umgehen wollen, falls sie das alte Feuerwehrhaus nutzen dürfen.

Die zweite Frage stellte am Ende Peter Reiß zum dringend erwarteten Bürgersaal. Auch hier hatte er schon schriftliche Nachfragen gestellt, wie er sagte, auch hier habe er keine Antwort erhalten. Bürgermeister Thaler erwiderte, dass es vor 2030 Jahren sowieso keinen Bürgersaal geben wird. Reiß fasste erneut nach mit der Frage: „Aber warum bekomme ich keine Antwort, was stimmt nicht mehr in unserer Kommunikation?“. Der Ortschef erwiderte: „Das weiß ich auch nicht.“ Offensichtlich ist die Kommunikation einseitig beendet worden und es gilt, neue Wege zu finden. Nach 17 Minuten gab es keine weiteren Fragen.

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