Meteorologe: Prognosen immer klarer: Jahrhundertsommer mit 40 Grad kommt
Deutschland steht ein außergewöhnlich heißer Sommer bevor – der erste "Jahrhundertsommer" seit 2003.
Laut Jan Schenk, Meteorologe bei "The Weather Channel", ist es nicht nur möglich, sondern sogar sehr wahrscheinlich, dass die 40-Grad-Marke geknackt wird.
Der aktuelle Referenzwert für die durchschnittliche Sommertemperatur liege derzeit bei 17,5 Grad. "Ab 18,5 Grad kann es zu 40 Grad kommen in Deutschland."
Da wir ohnehin bereits ein Grad über dem Schnitt liegen, sei das Erreichen dieser Extremtemperatur realistisch. "Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 60 Prozent."
Steige die Durchschnittstemperatur auf 19 Grad, "da haben wir 75 Prozent Wahrscheinlichkeit für einmal 40 Grad in Deutschland."
Mehrere 40-Grad-Tage hintereinander wird es nicht geben
Und bei 19,5 Grad Durchschnittstemperatur sei es sogar sicher: "Dann sind wir bei 100 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einmal 40 Grad in Deutschland im Sommer auftritt."
Allerdings sei nicht mit einer langanhaltenden Hitzewelle zu rechnen. "Das ist wieder eine andere Sache. Das ist deutlich unwahrscheinlicher. Aber einmal 40 Grad in diesem Sommer, damit sollten wir schon rechnen."
Langfristige Sommerprognosen werden immer zuverlässiger
Auf die Kritik, langfristige Wetterprognosen seien kaum belastbar, antwortet Schenk deutlich: "Das ist in der Vergangenheit sicher richtig gewesen und man kann ja auch Wetterprognosen nicht mit Klimaprognosen vergleichen."
Doch die Qualität der Klimamodelle habe sich deutlich verbessert. "Wir haben jetzt mehrere sogenannte Super-Ensembles", erklärt er.
Neben dem bekannten Modell aus den USA sei ein neues europäisches System vom Copernicus-Dienst hinzugekommen. "Und das liefert wirklich gute Vorhersagen ab."
Insbesondere in den letzten Jahren hätten sich die Trends als zuverlässig erwiesen: "Da haben wir wirklich 'ne gute Trendvorhersage für den Sommer gesehen, gerade in den letzten drei, vier, fünf Jahren. Und das ist jetzt auch wieder der Fall."
Schenk ist sich daher sicher: "Deswegen erwarten wir einen heißen Sommer."