Nach Mord an Ehefrau: Dementer Rentner (86) bleibt in Psychiatrie
Ein 86-jähriger Mann aus Hohenlinden erwürgte seine Ehefrau kurz vor dem 60. Hochzeitstag im gemeinsamen Ehebett. Das Landgericht München ordnete jetzt seine Unterbringung in einer Psychiatrie an.
München/Hohenlinden – Ein dementer Rentner aus Hohenlinden wird vermutlich bis an sein Lebensende in der Psychiatrie bleiben müssen. Das Landgericht München II ordnete am Freitag seine Unterbringung an. Eine Bewährung kam nicht in Frage. Der schuldunfähige 86-Jährige hatte im Juli vergangenen Jahres seine damals 85-jährige Frau erwürgt. Die beiden standen kurz vor dem 60. Hochzeitstag.
Rentner (86) litt an wahnhaften Störungen: Für Kinder war Prozess voller Tragik
Der mehrtägige Strafprozess offenbarte nicht, warum der körperlich fitte 86-Jährige seine Frau mit den bloßen Händen getötet hatte. Vermutlich war es eine wahnhafte Störung. Er hatte sich anschließend wieder neben sie ins Ehebett gelegt und geschlafen. Nach dem Frühstück dann, als er registrierte, dass sie tot war, versuchte er sich erfolglos die Pulsadern aufzuschneiden. Kurz zuvor hatte er noch seinen Sohn alarmiert.
Für die Kinder war der Prozess voller Tragik. Es hatte erkennbar keine Streitigkeiten zwischen den Eltern gegeben. Eventuell war der Vater kurz vor der Tat auf einen langjährigen Familienfreund eifersüchtig geworden, doch das dürfte kaum der Auslöser gewesen sein. Nach der Attacke kam er sofort in die Psychiatrie. Die Kinder schafften es nicht, ihn dort zu besuchen. Zu groß war die Trauer um die geliebte Mama.
Staatsanwaltschaft unterstellt dem Rentner hohes Gefahrenpotenzial
Zur Aufnahme des Vaters waren sie verständlicherweise nicht in der Lage. Geschehenes wog zu schwer. Vermutlich hätte es das Gericht aufgrund der Gefahrenprognose auch nicht erlaubt. Die Staatsanwältin hielt sogar die Begehung ähnlicher Delikte für wahrscheinlich. Aufgrund seiner körperlichen Fitness sei der Mann dazu in der Lage – trotz des hohen Alters.