Hilfe für Kinder und Familien in Not: Ehepaar gründet eigene Stiftung

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Erich (l.) und Gisela Lang (Mitte) haben in Hohenpeißenberg eine neue Stiftung gegründet. Diese haben sie zusammen mit Bürgermeister Thomas Dorsch (r.) vorgestellt. © Ralf Ruder

Mehr als 35 Jahre lang haben Gisela und Erich Lang aus Hohenpeißenberg die Firma „ETL-Verfahrenstechnik“ in Peiting geführt. Nun haben sie ihren Betrieb übergeben und die „Lang-ETL-Stiftung“ zur Unterstützung von Kindern und Familien in Not gegründet.

Hohenpeißenberg – „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder für Kinder und ältere Menschen gespendet und wollten das auch weiterführen“, erläuterte Erich Lang beim Pressetermin im Rathaus in Hohenpeißenberg, wo die neue „Lang-ETL-Stiftung“ vorgestellt wurde. Vor mehr als 35 Jahren haben Gisela und Erich Lang die Firma „ETL-Verfahrenstechnik“ in Peiting gegründet, die Probenfiltrationen für Messgeräte zur Überwachung von Abwasseranlagen produziert und bis vor ein paar Monaten auch geführt. „Jetzt geben wir das Zepter ab“, sagte Erich Lang beim Pressetermin. Die neue Geschäftsführung sei bereits installiert.

Die Geschäfte liefen gut für das Ehepaar, die Firma „ETL-Verfahrenstechnik“ sei über die Jahre erfolgreich gewesen. berichteten Gisela und Erich Lang beim Pressetermin. Aus diesem Grund war es dem Ehepaar auch über die Jahre hinweg möglich, immer wieder größere Summen zu spenden, die insbesondere alten Menschen und Kindern zugute gekommen sind. „Das wollten wir weiterführen“, sagte Erich Lang. Den beiden Unternehmern war es wichtig, dass die Spenden auch dann weiter fließen, wenn sie sich aus ihrem Betrieb zurückziehen.

Hilfe soll möglichst zielgerichtet sein

Das Ehepaar, das kinderlos ist und seit dem Jahr 1980 in Hohenpeißenberg lebt, hatte die Idee, eine Stiftung zu gründen, die mit der Firma verknüpft sein sollte. „Der Zweck der Stiftung ist die Förderung der Jugendhilfe und die Förderung von Ehe und Familie innerhalb Deutschlands“, schreiben Gisela und Erich Lang über ihr Projekt: „Dabei ist die Unterstützung von in Not geratenen Familien und Kindern die vordringliche Aufgabe der Stiftung.“

Verwirklicht werde der Stiftungszweck durch die direkte Unterstützung von Einrichtungen und Organisationen, die sich innerhalb Deutschlands um benachteiligte Kinder kümmern. „Wir wollen Kindern und Eltern, die unverschuldet in Not geraten sind oder Probleme haben, helfen“, sagte Erich Lang bei dem Pressetermin. Ein wichtiges Ziel der Stiftung sei die Förderung von Kindern und Jugendlichen, „um ihnen eine zufriedenstellende Zukunftsperspektive zu ermöglichen“, so das Ehepaar Lang in einer Mitteilung.

Dabei sollten die Familien der unterstützten Kinder miteinbezogen werden, denn ohne die Mithilfe der Eltern sei es schwer, Kinder zu fördern. Die Hilfe solle möglichst zielgerichtet sein, das ist dem Ehepaar wichtig. Zum Beispiel, wenn es darum gehe, eine teure Klassenfahrt zu bezahlen, die außerhalb dessen liege, was sich die betreffende Familie leisten kann, oder um Musikunterricht, dann könne die Stiftung einspringen – und das sofort. Als Startkapital hat das Ehepaar aus Privatmitteln eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich gestiftet.

Firma ist an der Stiftung beteiligt

„Das Geld dient in der ersten Zeit dem Zweck, dass schon jetzt Förderungen möglich wären“, erläuterte Erich Lang. Für die Zukunft ist die Firma „ETL-Verfahrenstechnik“ als Kapitalgeberin an der Stiftung mit beteiligt und dient so der Sicherung des Grundkapitals. Die Firma sei zukunftssicher ausgerichtet und stelle somit eine solide Finanzierung des Stiftungszwecks dar, so das Ehepaar Lang.

Ein Teil des Gewinns der Firma wurde regelmäßig an die Mitarbeiter ausgeschüttet und das soll auch in dem neuen Konstrukt so bleiben. „Die Mitarbeiter sind unser Kapital. Ohne sie würde auch die Stiftung nichts verdienen“, sagte Erich Lang. Die Stiftung ist als Ewigkeitsstiftung angelegt, es ist also nicht möglich, sie aufzulösen. Zudem wurde rechtlich ausgeschlossen, dass der Vorstand der Firma „ETL-Verfahrenstechnik“ in der Stiftung mitarbeitet, „damit es keine Vermengungen gibt“, sagte Erich Lang. Weil es ausgeschlossen ist, die Firma und die Stiftung zu führen, haben Gisela und Erich Lang schon jetzt die Geschäfte übergeben und sich weitgehend aus der Firma zurückgezogen. Zunächst werden sie beide die „Lang-ETL-Stiftung“ führen und zu zweit managen. Auf längere Sicht sei geplant, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.

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