Ähnlicher Deal wie mit Mexiko: Trump setzt Zölle gegen Kanada vorerst aus
Donald Trump hat die von ihm angedrohten US-Strafzölle gegen Kanada vorerst pausiert. Vorausgegangen war ein Gespräch mit Kanadas Premier Trudeau.
Washington, D.C./Ottawa – Erst Mexiko, jetzt Kanada: Donald Trump nimmt seine Zolldrohungen gegen die US-Nachbarländer zurück. Die Zölle gegen Kanada würden 30 Tage ausgesetzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Auch Kanadas Premier Justin Trudeau verriet nach einem Telefonat mit Trump erste Details.
Zoll-Einigung mit Kanada: Trump fordert „neue Verpflichtungen“
Demnach sind die von Trump beschlossenen Strafzölle auf Produkte aus Kanada nach Angaben des Premierministers wenige Stunden vor Inkrafttreten vorläufig ausgesetzt worden. Im Gegenzug werde Kanada „neue Verpflichtungen“ eingehen, darunter die Ernennung eines Regierungsbeauftragten für den Kampf gegen Fentanylschmuggel, schrieb Trudeau am Montag nach einem Telefonat mit Trump auf X.
Zudem werde Kanada die mexikanischen Drogenkartelle auf seine Terrorliste setzen und mit den USA eine „gemeinsame Spezialeinheit gegen das organisierte Verbrechen, den Handel mit Fentanyl und Geldwäsche ins Leben rufen“. Wie für Trump typisch zeichnet sich – wie auch schon im Fall der Zölle gegen Mexiko – ein „Deal“ mit dem Nachbarland ab.

Vor Gespräch mit Trudeau: Trump fantasiert erneut von Kanada als „51. Bundesstaat“
Zuvor hatte Donald Trump am Montagnachmittag (Ortszeit) noch den Ton gegenüber Kanada verschärft. „Wir brauchen sie nicht für die Autos. Wir brauchen sie nicht für Bauholz. Wir brauchen sie für nichts. Wir brauchen sie nicht für Energie“, sagte der Republikaner mit Blick auf die Handelsbeziehungen zu Kanada und stellte diese grundsätzlich infrage.
In diesem Zusammenhang wiederholte Trump seine Forderung, den nördlichen Nachbarn zum „51. Bundesstaat“ der USA zu machen und ihm im Gegenzug militärischen Schutz zu bieten – inwieweit er diese Aussage ernst meinte, blieb unklar. Er fügte jedoch hinzu: „Als Bundesstaat gibt es keine Zölle. (…) Ich würde das gerne sehen.“ Einige Leute hielten dies für „weit hergeholt“, sagte Trump weiter. „Viele wollen dieses Spiel nicht mitspielen, weil sie keine hohe Schmerzgrenze haben. Es würde zwar etwas wehtun, aber nicht viel.“ (nak/dpa)