Biden enthüllt: So soll der US-Präsident eine nukleare Eskalation mit Russland verhindert haben

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Kurz vor Trumps Amtsübergabe erklärt US-Präsident Biden, wie er eine Nuklear-Eskalation mit Putin verhinderte. Wie wird sich die Situation entwickeln?

Washington, D. C. – Kurz vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump geht der Präsident Joe Biden in die Offensive. Der Demokrat packt zu seinen Diplomatieversuchen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. In einem Interview der Reihe „Das letzte Wort“ mit dem US-Nachrichtensender MSNBC schilderte der Demokrat, wie er eine nukleare Eskalation mit Russland verhindert haben soll.

Zu Beginn des Ukraine-Kriegs ist die Sorge groß gewesen, dass Putin Nuklearwaffen verwenden könnte. Als Putin taktische Nuklearwaffen einbrachte, schaltete sich Biden ein und verhandelte laut eigenen Aussagen mit Putin. „Er wollte sicherstellen, dass es in Europa keine Atomwaffen gibt“, sagte Biden zu Putins mutmaßlichen Motiven.

US-Präsident Joe Biden spricht vor der US-Bürgermeisterkonferenz.
Der US-Präsident Joe Biden steht vor dem Ende seiner Amtszeit (Archivbild). © picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson

Biden über Putin-Gespräch: Alle haben „Heidenangst“ vor Nuklearwaffen – Europa und auch Russland

„Taktische Nuklearwaffen in Europa machen allen eine Heidenangst, auch den Russen“, erklärte US-Präsident Joe Biden, der am Montag (20. Januar) sein Amt an den Nachfolger Trump abgegeben wird. Wohl auch Putin bereitete die Möglichkeit eines nuklearen Angriffs Sorge. „Ich weiß, dass Sie mich morgen aus der Ukraine heraus ausschalten können. Sie können Moskau angreifen. Sie können zuschlagen“, soll der Russland-Chef ein Gespräch mit Biden begonnen haben.

„Das ist kein Problem. Wir haben die Nuklearwaffen schon herausgenommen“, habe der Demokrat laut eigenen Aussagen geantwortet. „Also habe ich sie alle herausgenommen“, erzählte Biden weiter. Wann genau das Gespräch stattgefunden haben soll, benannte er nicht weiter.

Auch für die Zukunft gab der 82-Jährige zur Stationierung von Nuklearwaffen in der Ukraine an: „Es gibt dort keine. Wir werden sie nicht wieder dort hinbringen und sie werden nicht Teil der Nato werden, bis sie ihr System grundlegend ändern“.

Biden sagte Beginn des Ukraine-Kriegs voraus – „Wiederherstellung des Warschauer Paktes“ als Putins Ziel?

„Alles, was er will, ist die Wiederherstellung des Warschauer Paktes. Das kann ich nicht zulassen. Dieser Kerl ist kein guter Kerl“, sagte Biden über Putins angebliche Intentionen. Der Warschauer Pakt war ein militärischer Vertrag der Sowjetunion, der 1955 als Gegenstück zur Nato gegründet wurde.

Biden rühmte sich zudem damit, als einer der wenigen den Ukraine-Krieg vorausgesagt zu haben. „Dieser Mann meint, was er sagt. Er hat wirklich davon gesprochen, dass dies ein Teil von Mütterchen Russland ist“, so der Demokrat. Viele Experten waren Tage vor dem Einmarsch in die Ukraine noch davon ausgegangen, dass es unwahrscheinlich sei. „Ich wusste wegen meiner Position zu diesem Zeitpunkt mehr als jeder andere, wovon ich sprach.“

Putin weicht Russlands Nukleardoktrin auf – Abschreckung oder Eskalation?

Ob die nukleare Bedrohung auch unter dem folgenden US-Präsidenten Donald Trump auf Distanz bleiben wird, wird sich zeigen. Im Jahr 2024 weichte Putin seine Militärdoktrin bereits auf. Im November billigte der russische Staatschef laut der ukrainischen Nachrichtenseite Kyiv Independent eine aktualisierte Nukleardoktrin, die es Moskau erlaubt, Atomwaffen gegen Nicht-Atomstaaten einzusetzen. Später startete Russland die ballistische Mittelstreckenrakete „Oreschnik“, die für Atomwaffen ausgelegt ist.

Das hat auch Auswirkungen auf die Meinung in der Bevölkerung. Eine Umfrage des unabhängigen russischen Levada-Zentrums vom November 2024 ergab laut Kyiv Independent, dass 39 Prozent der befragten russischen Bevölkerung glaubten, dass der Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg gerechtfertigt sein könnte. Laut Experten halte es sich bei der neuen Nukleardoktrin jedoch eher um eine Abschreckungstaktik. (lismah)

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