Politischer Paukenschlag: Bürgermeister kündigt Rückzug an

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Eine Entscheidung für mehr Privatleben: Bürgermeister Franz Heilmeier tritt nicht mehr zur Wahl an. © Bauer

Neufahrn bekommt 2026 einen neuen Bürgermeister. Überraschend gab Amtsinhaber Franz Heilmeier bekannt, bei der nächsten Kommunalwahl nicht mehr anzutreten.

Neufahrn - Franz Heilmeier geht es um einen fairen, ehrlichen Umgang mit den Menschen – egal ob als Fußballspieler, Pastoralreferent oder nun als Bürgermeister. Deshalb war es dem Rathauschef wichtig, die Karten auf den Tisch zu legen. Im nichtöffentlichen Teil der Neufahrner Gemeinderatssitzung am Montagabend gab der erste und bis dato einzige Grünen-Bürgermeister im Landkreis Freising bekannt, sich 2026 nicht mehr zur Wahl zu stehen. Direkt danach informierte er die Öffentlichkeit mit einer Pressemitteilung über seine feststehende Entscheidung.

„Es war eine Abwägung der beiden Lebensperspektiven“, sagt Franz Heilmeier, der 2014 zum Bürgermeister gewählt und 2020 im Amt bestätigt wurde. Nach zwölf intensiven Jahren möchte der 61-Jährige dann mehr Zeit für sich und die Familie haben. „Gesundheitliche Gründe sind nicht ausschlaggebend“, macht der Rathauschef deutlich, der bei einer dritten Amtszeit bis zum Alter von 69 Jahren hätte arbeiten müssen.

Der Neufahrner Bürgermeister verweist in der Erklärung zu seiner Nicht-Kandidatur, dass in den bisher zehn Jahren als Bürgermeister „private Interessen und Freundschaften manchmal ins Hintertreffen geraten“. Deshalb freut sich Heilmeier auf die Zeit nach dem Amt, „weil ich dann wieder Herr meiner eigenen Zeit bin“. Er werde aber bis zum letzten Arbeitstag vollen Einsatz für die Gemeinde leisten.

Ich werde sicher nicht den Plan eins mit dem Plan zwei tauschen.

Der stets bescheiden auftretende Bürgermeister bedankt sich auch für die Unterstützung und den Zuspruch der Bürger für seine Arbeit, auch wenn man es nie allen Recht machen könne. Heilmeier bezieht darin auch die Jahre vor seiner Rathaus-Zeit mit ein, erinnert sich etwa an seinen Start 1992 in Neufahrn: „Ich bin als Pastoralreferent in die Pfarrei St. Franziskus gekommen und habe bis 2003 als Seelsorger eine tiefe Verbundenheit zu dieser Gemeinde und den Menschen entwickelt.“

Bei seiner damaligen Aufgabe begleitete er die Menschen, was sich als Bürgermeister in gewisser Weise fortsetzte – mit einem Vielfachen an Verantwortung. Nun blickt Franz Heilmeier auf eine Gemeinde, die sich gut entwickelt habe: „Wir haben beim Zusammenhalt in der Gesellschaft und auch der Kommunalpolitik ein gutes Verhältnis.“ Im kommunalen Gremium herrsche ein guter Ton, weil auch kontroverse Diskussionen respektvoll erfolgen würden. Dieses Miteinander war Heilmeier immer wichtig, weshalb er nun auch frühzeitig allen seine Pläne offenlegt.

Um die Gemeinde ist ihm nicht bange. „Ich bin zuversichtlich, dass die Bürger eine geeignete Persönlichkeit wählen, die mit Weitsicht und Engagement die Zukunft Neufahrns gestalten wird.“ Er selbst werde in Neufahrn bleiben. Eine Ersatzbeschäftigung mit einem Ehrenamt sucht er aber nicht: „Nein, ich werde sicher nicht den Plan eins mit dem Plan zwei tauschen.“ Nach dann zwölf Jahren mit Termindruck, Stress und viel Verantwortung freut sich Franz Heilmeier darauf, durchatmen und die Tage terminfrei genießen zu können.

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