Wieder mehr Vögel in Landkreis-Gärten gezählt - Warum es trotzdem Grund zum Klagen gibt

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Der Buntspecht kam bei der Vogelzählung „Stunde der Wintervögel“ im Landkreis auf Platz 14 (265-mal gezählt). © Ingo Rittscher/LBV-Bildarchiv

Bei der „Stunde der Wintervögel“ im Landkreis wurden an den 371 Zählorten durchschnittlich etwa 32 Vögel und damit vier mehr als im Vorjahr gesichtet. Ein Aufwärtstrend wurde auch für ganz Bayern festgestellt, doch rosig ist die Lage laut Landesbund für Vogel- und Naturschutz nicht.

Landkreis – 555 Teilnehmende, und damit 112 mehr als im Vorjahr, haben im Landkreis Weilheim-Schongau bei der Aktion „Stunde der Wintervögel“ mitgemacht und dabei fast 12 000 Vögel gezählt. An die Spitze der Vogel-Top-Ten setzte sich wie 2023 der Haussperling/Hausspatz (mit 1820 Tieren). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Kohl- und Blaumeise. Letztere verdrängte den Drittplatzierten des Vorjahres, den Feldsperling, auf Platz vier. Eine Besonderheit im Landkreis: Der Gimpel, der bayernweit auf Rang 17 kam, landete auf Platz 8.

KEINE WEITERE VERWENDUNG! Der Gimpel platzierte sich im Landkreis weit vorn.
Der Gimpel platzierte sich im Landkreis weit vorn. © E. Kraus/LBV

436 Gimpel – auch Dompfaffe genannt – gingen bei der „Stunde der Wintervögel“ in die Statistik ein. „Der Gimpel ist in Bayern das ganze Jahr heimisch, hat heuer aber Verstärkung aus den nördlichen Ländern bekommen. Dort herrschten zur Zeit des Zählwochenendes eisige Temperaturen und Schnee, was einige Arten auf der Suche nach Nahrung bis nach Bayern trieb“, so Franziska Back vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), der die Aktion zusammen mit seinem Partner NABU veranstaltete.

Die Vogelzähler waren in der Zeit vom 5. bis 7. Januar jeweils eine Stunde aktiv. Die 555 Teilnehmenden aus dem Landkreis zählten in 371 Gärten und anderen Bereichen, sie sichteten dabei durchschnittlich gut 32 Vögel. Diese Zahl lag im Vorjahr bei 28.

KEINE WEITERE VERÖFFENTLICHUNG! Der Haussperling belegte Platz 1.
Der Haussperling belegte Platz 1. © Zdenek Tunka/Bildarchiv LBV

Obwohl der Durchschnittswert auch für ganz Bayern nach oben kletterte (um gut zwei auf ebenfalls etwa 32), ist die Lage laut LBV nicht rosig. „Jährliche Schwankungen in der Anzahl der Vögel sind zu erwarten. Wichtig ist aber, den langfristigen Trend im Vogelbestand im Auge zu behalten“, wird Vogelexpertin Angelika Nelson in einer Pressemitteilung zitiert. Und diese Entwicklung sieht laut LBV in Bayern „leider nicht so positiv“ aus: Seit Beginn der Aktion nehme die Anzahl der gemeldeten Tiere pro Garten stetig ab. Das bunte Vogel-Treiben an dem Zählwochenende Anfang Januar sei wohl auch auf die vielen Futterstellen in Gärten und auf Balkonen zurückzuführen. 93 Prozent der Teilnehmenden gaben an, Vögel zu füttern.

Die Ergebnisliste für den Landkreis umfasst 69 Vogelarten

Unter die Top Ten im Landkreis schafften es auch die Amsel (5. Platz), der Buchfink (6.), der Erlenzeisig (7.), die Elster (9.) und der Grünfink (10.). Die Ergebnistabelle für Weilheim-Schongau umfasst insgesamt 69 Arten – darunter bekannte wie Rothkehlchen und Buntspecht genauso wie weniger bekannte wie Heckenbraunelle und Gartenbaumläufer.

Die nächste Zählaktion von LBV und NABU, die „Stunde der Gartenvögel“, findet vom 9. bis 12. Mai statt. Wie bei der „Stunde der Wintervögel“ können alle Interessierten mitmachen. Weitere Infos – auch Steckbriefe zu gängigen Gartenvögeln – gibt es unter https://www.lbv.de/mitmachen/stunde-der-gartenvoegel/. Die Meldung der Sichtungen erfolgt online.

KEINE WEITERE VERÖFFENTLICHUNG! Der Erlenzeisig wurde 567-mal gezählt und kam im Landkreis auf Rang 7.
Der Erlenzeisig wurde 567-mal gezählt und kam im Landkreis auf Rang 7. © Reinhold Liebert /LBV

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.

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