Fußballverein aus Wolfratshausen bucht Trainingslager und verliert 15 000 Euro

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen

Kommentare

Die Kicker des BCF Wolfratshausen wollten ins Trainingslager. © BCF Wolfratshausen

Nach der DJK Pasing und Vereinen aus Hamburg, Dettingen und Tirol wirft auch der BCF Wolfratshausen Matchday Abzocke vor. Der Verein blieb auf 15 000 Euro sitzen.

München – Ärger statt Sport-Spaß, Trainingslager abgeblasen – und die Kohle ist weg! Das ist Fußballern des BCF Wolfratshausen passiert, wie sie unserer Zeitung berichten. Sie sind sauer auf Matchday, einen Anbieter für Fußball-Trainingslager, bei dem sie gebucht hatten. Zuvor hatten bereits Vereine wie die DJK Pasing und Clubs aus Hamburg, Dettingen und Tirol beschrieben, wie sie beim selben Anbieter viel Geld verloren (wir berichteten).

„Im Prinzip ist uns genau dasselbe passiert“ sagt jetzt Mustafa Kantar vom BCF Wolfratshausen. Der 37-Jährige ist Spieler und Sprecher des Mannschaftsrates. Sein Verein hatte ein Trainingslager in der Türkei gebucht, 15 000 Euro überwiesen – und kurz vor Reisestart die Stornierung kassiert. Das Geld habe der Verein bisher nicht zurückbekommen, obwohl die Reise im Januar 2024 von Matchday storniert wurde.

Erst wirkte alles sehr professionell, doch kurz vor Reisestart stornierte der Anbieter plötzlich

„Es war schon komisch, weil wir zwei Wochen vor Flugantritt noch keine Tickets hatten“, sagt Kantar. Bis dahin habe aber alles „sehr professionell“ gewirkt. So haben es auch die anderen Vereine berichtet. Von ihnen warten die DJK Pasing und der Hamburger Verein nach wie vor auf ihr Geld – bei den Pasingern geht es um 7000 Euro, bei den Hamburgern um 17 000 Euro.

Besonders bitter im Fall des BCF Wolfratshausen: Die Spieler haben das Trainingslager aus eigener Tasche finanziert, es gab kein Geld vom Verein dazu. „Die Leidtragenden sind letztendlich unsere Spieler, von denen einige studieren, eine Ausbildung machen oder noch auf ihre Arbeitserlaubnis warten, da sie aus Kriegsgebieten geflüchtet sind“, sagt Kantar. Damit sich alle das Trainingslager leisten konnten, zahlten Kantar und andere Spieler sogar drauf.

Matchday hatte eine schriftliche Anfrage unserer Zeitung zum Pasinger Fall und den Vorwürfen anderer Vereine unbeantwortet gelassen. Telefonisch teilte ein Mitarbeiter lediglich mit, man könne beweisen, dass ihrerseits alles rechtmäßig abgelaufen sei.

Auch interessant

Kommentare