„Therapie hat bei mir alles zerstört“: „Momo“-Star spricht über ihren Kampf gegen den Krebs
„Momo“-Darstellerin Radost Bokel lüftet nach einem Jahrzehnt ein Mysterium und erklärt, warum sie gegenwärtig bedauert, dass ihr Lebensplan durchkreuzt wurde.
Rodgau – Schauspielerin Radost Bokel (49) ist mit ihrer Filmrolle als „Momo“ zum Kinderstar geworden. Ein Schicksalsschlag und das damit verbundene Thema Kinder nahmen ihr die Chance, ihre Familienplanung so zu gestalten, wie sie es wollte. Erst jetzt enthüllt sie, welche schwierigen Zeiten sie vor Jahren durchleben musste.
Schauspielerin Radost Bokel: Krebsdiagnose nach OP
Geboren worden ist Radost Bokel im beschaulichen Bad Langensalza in Thüringen, die Ausreise ihrer Familie aus der DDR und ein Kindercasting sollten das Leben der damals Neunjährigen allerdings schlagartig ändern. 1986 erhielt sie die Hauptrolle in der Verfilmung von Michael Endes Bestseller-Roman „Momo“ und spielte neben Schauspiel-Legenden wie Mario Adorf (94) und Armin Müller-Stahl (93). Bokel wurde als das kleine Mädchen mit dem braunen Lockenschopf über Nacht berühmt. Gerade wird mit einem echten Teenie-Star eine Neuverfilmung von „Momo“ gedreht.
International reichte es für Bokel nicht zum Durchbruch, dennoch wurde sie in Deutschland bis in die 2000er Jahre für zahlreiche TV- und Filmproduktionen in kleinen Rollen besetzt. Von 2007 bis 2011 war sie etwa in 15 Episoden der ZDF-Serie „Der Staatsanwalt“ zu sehen. Kurze Zeit später erhielt sie eine private Schockdiagnose: Weil in ihrer Schilddrüse bösartige Knoten in besonderer Mutation wucherten, musste sie operiert werden. Wie sie erst hinterher erfuhr: In ihrer Schilddrüse befanden sich Krebszellen! Das teilte sie jetzt, zehn Jahre später, erstmals der Öffentlichkeit mit.
„Momo“-Star Radost Bokel: „Ich hätte gerne noch weitere Kinder gehabt“
Die Krebszellen seien vollständig entfernt worden, als Zusatztherapie empfahl man ihr jedoch, Radiojodtabletten einzunehmen, so die 49-Jährige in Freizeit Heute. Rückblickend weiß sie: „Diese Therapie hat bei mir alles zerstört!“. Zwar habe sie Glück im Unglück gehabt und auch nicht wie andere tagelang mit der Diagnose Krebs kämpfen müssen. Dennoch sei sie dadurch früh in die Wechseljahre gekommen und musste mit 39 plötzlich mit ihrem Kinderwunsch abschließen, so Bokel. Sohn Tyler Junior (15) bekam sie mit 34, fünf Jahre vor der folgenreichen Behandlung.
Mit dessen Vater, dem amerikanischen Soulsänger Tyler Woods (42), war sie von 2008 bis 2015 verheiratet. Bunte sagte sie, dass genau in dieser verwundbaren Phase der Krankheit auch noch die Scheidung dazu kam. Ihr Sohn, damals fünf Jahre alt, sei ihre größte Stütze gewesen und auch heute noch ihr Ein und Alles. Doch die Schauspielerin bedauert: „Ich hätte gerne noch weitere Kinder gehabt“, deshalb sei sie manchmal wütend und traurig und neidisch auf andere, weil es immer ihr Traum gewesen sei, viele Kinder zu haben, wie sie gegenüber BILD zugab. Medizinisch meint sie aber, keine andere Wahl gehabt zu haben.

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Die Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt, dass die Behandlung bei Schilddrüsenkrebs von der Art des Tumors abhängt und wie weit die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose vorangeschritten ist. Eine Operation, eine Radiojodtherapie, eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie oder eine Kombination dieser Therapieformen gelten als gängige Verfahren. Eine Radiojodtherapie wie in Radost Bokels Fall diene dazu, eventuell im Körper Reste der normalen Schilddrüse, die für die weitere Diagnostik und Therapie ungünstig sind, oder Tumorreste beziehungsweise Metastasen zu vernichten.
Moderatorin Sylvie Meis (46) sprach jetzt darüber, was ihr damals half, den Brustkrebs zu besiegen. Verwendete Quellen: Freizeit heute (Ausgabe 10/2024), bunte.de, bild.de
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.