Krieg im Nahen Osten - Iran griff zwei konkrete Ziele an - Abwehr des Angriffs kostete Israel Mega-Summe

Iranische Staatsmedien: Zwei konkrete Ziele bei Angriff

17.08 Uhr: Der iranische Angriff soll sich laut einem Artikel der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur auf den Luftwaffenstützpunkt Nevatim und eine Militäreinrichtung auf dem Berg Hermon gerichtet haben. Das berichtet die „Times of Israel“ unter Berufung auf den Artikel.

Nevatim sei demnach angegriffen worden, weil davon laut Teheran der Angriff auf Damaskus Anfang April gestartet haben soll. Auf dem Berg Hermon soll sich ein Geheimdienststandort befinden.

Israel-Präsident Herzog: "Das ist eine Kriegserklärung"

16.57 Uhr: Der iranische Angriff gebe Israel das Gefühl, sich im Krieg mit Teheran zu befinden, sagte der israelische Staatspräsident Isaac Herzog zu „Sky News“. Es gebe ein „Imperium des Bösen“ in Teheran, das seine Stellvertreter habe, „die in der ganzen Region und mit allen Zellen in der ganzen Welt geführt werden“, so Herzog. Sie gäben Milliarden von Dollar aus, um die Stabilität in der Region zu untergraben.

Israel sei in der Nacht auf Sonntag aus vier Ecken des Nahen Ostens angegriffen worden. "Das ist wie ein echter Krieg. Ich meine, das ist eine Kriegserklärung", so Herzog. Israel werde aber Zurückhaltung üben. "Das letzte, was Israel in dieser Region seit seiner Gründung anstrebt, ist ein Krieg, wir wollen Frieden.“ Die Hamas und iranische Stellvertreter hätten dies jedoch fast unmöglich gemacht, fügt Herzog hinzu.

Abwehr von Iran-Angriff soll Israel runde eine Milliarde Euro gekostet haben

16.21 Uhr: Die Abwehr des iranischen Angriffs soll Israel etwa vier bis fünf Milliarden Schekel und damit rund eine Milliarde Euro gekostet haben. Das erklärt der israelische Brigadegeneral Reem Aminoach gegenüber dem israelischen Nachrichtenportal „Y Net News“. Gleichzeitig betont der General, dass die Kosten für das iranische Regime bedeutend höher gewesen seien. 

Die Hauptkosten für die Abwehr stellen die Abfangraketen des Iron-Dome- und des Arrow-Systems dar. Eine Rakete des Iron Domes kostet rund 47.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Flugzeuge und deren Munition. 

7-Jährige nach Verletzung bei iranischem Angriff in Lebensgefahr

16.12 Uhr: Das 7-jährige Mädchen, das bei dem iranischen Angriff auf Israel verletzt wurde, befindet sich nach wie vor in einem kritischen Zustand. Dieser habe sich sogar verschlechtert. Die 7-Jährige leide an schweren Kopfverletzungen und schwebe in Lebensgefahr. Das teilte das behandelnde Krankenhaus mit, wie „NBC News“ berichtet. Das Mädchen wurde durch Granatsplitter einer abgefangenen Rakete verletzt, die auf das Haus ihrer Familie fielen.

Huthi-Miliz: Irans Angriff sei berechtigte Antwort auf „Verbrechen“

16.04 Uhr: Die von Teheran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Angriff gegen Israel als gerechtfertigt bezeichnet. Es sei eine berechtigte Antwort auf das „Verbrechen“ in Damaskus, teilte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam am Sonntag mit - ein Verweis auf den mutmaßlich israelischen Angriff auf das Konsulargebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus am 1. April, nach dem der Iran Vergeltung angekündigt hatte. Israel werde mit seinen Verbrechen nicht ungestraft davonkommen.

Nach Darstellung der USA kamen die Drohnen und Raketen beim iranischen Angriff am Samstagabend auch aus Syrien, dem Irak sowie dem Jemen. Die Huthi-Miliz, die seit Beginn des Gaza-Kriegs vor allem Handelsschiffe mit mutmaßlichem Bezug zu Israel vor der jemenitischen Küste angreift, bestätigte keine eigenen Angriffe am Samstagabend oder in der Nacht zum Sonntag. Die Huthi werden vom Iran unterstützt und haben im Gaza-Krieg ihre Solidarität mit den Palästinensern erklärt.

Für G7-Gespräch: Scholz' Hotelzimmer in China abhörsicher umgebaut

15.50 Uhr: Scholz war am Samstagnachmittag nach China gestartet und wurde während des Flugs laufend über die Eskalation im Nahen Osten unterrichtet. Die Delegation habe auch in engem Kontakt mit den deutschen Sicherheitsbehörden gestanden. Telefonate mit den Verbündeten gab es aus dem Flieger und auch unmittelbar nach der Landung zunächst nicht. 

Für den Abend ist eine Konferenz der G7-Gruppe führender westlicher Industriestaaten geplant - zur Abstimmung der Reaktion auf den Luftangriff. Vorher wollte der Kanzler noch mit seinen für Sicherheit zuständigen Ministern sprechen: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD). 

Dafür hat ein Spezialtechniker Scholz‘ Hotelzimmer in China abhörsicher umgebaut. Das Zimmer sei auf Wanzen und andere Abhöreinrichtungen untersucht worden, berichtet die „Bild“. Für seine Gespräche verwende der Kanzler spezielle Verschlüsselungstechnik.