Schon ab morgen? - Streik kurz vor Weihnachten: Geldautomaten drohen leer zu bleiben
Bereits ab morgen könnte es in ganz Deutschland an Geldautomaten zu Engpässen kommen – ausgerechnet mitten im hektischen Adventstrubel und kurz vor Heiligabend. Grund dafür ist der langwierige Tarifkonflikt in der deutschen Geld- und Werttransportbranche. Sollte es heute bei den Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi keinen Kompromiss geben, drohen ab morgen Streiks.
Verhandlungen gehen in Frankfurt weiter
Verdi hat bereits angekündigt: „Sollte es (…) zu keinem Ergebnis kommen, wird ver.di die Beschäftigten der Branche ab Mittwoch, 18. Dezember 2024, zu Streiks aufrufen.“ In Frankfurt finden heute noch Verhandlungen statt, bei denen eine Lösung für rund 10.000 Beschäftigte gesucht wird.
Die Arbeitgeberseite hatte den Gewerkschaftsvertretern ein Angebot unterbreitet, das Lohnerhöhungen zwischen 5,4 und 7,12 Prozent über zwei Jahre sowie eine jährliche Einmalzahlung vorsieht. Doch die Gewerkschaft lehnte dieses Angebot ab. Laut dem Verhandlungsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) war dies ein „sehr gutes Gesamtpaket.“
„Die Verhandlungen am Dienstag sind die letzte Chance“
Verdi kündigte an, dass Streiks schwere Folgen für den Einzelhandel haben könnten. Verhandlungsführerin Sonja Austermühle erklärte: „Die Verhandlungen am Dienstag sind die letzte Chance, um Streiks vor Weihnachten noch abzuwenden.“ Falls keine Einigung erzielt wird, könnten Geldtransporte ausfallen und Geldautomaten nicht mehr befüllt werden. Austermühle bat die Bürger um Verständnis und betonte: „Ohne erneuten Druck wird es bei den Arbeitgebern kein verbessertes Angebot geben.“
Auf der anderen Seite warnte Hans-Jörg Hisam, der Verhandlungsführer des BDGW, vor den Folgen eines Arbeitskampfes. „Mit Streiks im Weihnachtsgeschäft, der bekanntlich umsatzstärksten Zeit im Jahr, würde die Gewerkschaft unsere Unternehmen massiv und nachhaltig schädigen. Ein solcher Schaden würde sich zwangsläufig auf die Beschäftigten auswirken.“
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