Neue Strategie bei den Tölzer Löwen: Fokus auf herausragende Spieler
Die Tölzer Löwen setzen in der kommenden Saison auf eine neue Strategie. Statt auf viele gleichstarke Spieler zu setzen, liegt der Fokus nun auf einigen herausragenden Akteuren. Wer wird den Unterschied machen?
Während die Scheibe in den höchsten deutschen Ligen noch übers Eis flitzt, die internationalen Eishockey-Höhepunkte mit den Weltmeisterschaften noch anstehen, taut das Eis in Tölz so langsam ab. Trotzdem wird bei den Tölzer Löwen weiter kräftig gewerkelt, alte Verbindungen werden gepflegt und neue Partner gesucht. Und die kommende Saison wird organisiert: Der Kader für die kommende Spielzeit steht weitgehend, auch wenn am Donnerstagabend noch ein wichtiger Neuzugang verkündet und ein Kontingentspieler für die Abwehr gesucht wird.
Enrico Salvarani bleibt im Löwen-Tor
So bleibt im Tor mit Enrico Salvarani eine wichtige Stütze erhalten, der sich in der abgelaufenen Saison weiterentwickelt hat und entscheidenden Anteil an dem einen oder anderen wichtigen Sieg hatte. Ein weiterer Keeper steht voraussichtlich über einen Kooperationspartner zur Verfügung.
„Wir bauen die Mannschaft künftig ein wenig anders auf“
Für die Verteidigung haben bereits Niklas Hörmann (bis 2028) und Schussblocker Florian Krumpe (bis 2027) verlängert. Jakob Oberhöller hat noch einen laufenden Vertrag, Trainer Axel Kammerer erwartet aber eine Steigerung vom Deutsch-Italiener. Zwei Lücken sind in der Abwehr noch zu schließen, ein solider Baustein für die eine ist bereits gefunden. „Wir bauen die Mannschaft künftig ein wenig anders auf“, sagt Fabian Schlager, Geschäftsführer der Tölzer Eissport-Gesellschaft. Statt das Budget auf viele gleichmäßig starke Schultern zu verteilen, setzt man kommende Saison auf ein paar möglicherweise herausragende Spieler, die vielleicht den Unterschied machen.
Ludwig Nirschl und der Schwede Andreé Hult sollen Unterschied machen
Dazu zählen womöglich Rückkehrer Ludwig Nirschl und der Schwede Andreé Hult, Neuzugänge im Tölzer Sturm. Topscorer Topi Piipponen hat bereits zum Ende der abgelaufenen Saison verlängert. Mit laufendem Vertrag weiterhin dabei sind Kapitän und Antreiber Sandro Schönberger sowie Dominik Daxlberger, der wegen einer Schambeinverletzung fast die gesamte Saison verpasst hat und als Co-Trainer aushalf, in der kommenden Saison jedoch wieder spielen soll.
Zukunft von Alexander Fichtner und Manuel Edfelder offen
Florian Kästele und Isi Sahanoglu haben bereits um zwei Jahre verlängert. Ein paar weitere Talente werden demnächst lizenziert. Die Zukunft der Abwehrspieler Alexander Fichtner und Manuel Edfelder ist ebenso noch offen wie die der Stürmer Reto Schüpping und Christoph Fischhaber, der eine starke Saison hatte. Löwen-Chef Schlager erwartet jedoch eine baldige Entscheidung.
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Oliver Noack kehrt nach Berlin zurück
Verlassen werden die Löwen Marc Schmidpeter, der vor allem in den Play-offs eine gute Rolle gespielt hat, sowie Maximilian Spöttel, der nicht ganz der erhoffte Spielertyp war. Einem Generationenwechsel zum Opfer fallen Urgestein Philipp Schlager und Verteidiger Klemen Pretnar (beide 38 Jahre alt). Justi Späth, Niko Fissekis und Henry Sihling werden sich wohl in Richtung Bayernliga orientieren. Oliver Noack, der eine gute Entwicklung hatte und ebenfalls starke Play-offs spielte, kehrt in seine Heimat Berlin zurück.
Kein Vertrag für Egils Kalns
Bleibt Stürmer Egils Kalns, für den die Löwen ebenfalls keinen Vertrag mehr ausfertigen. Das liege keineswegs an nicht erbrachter Leistung, stellt Fabian Schlager klar. „Wenn wir einen Stürmer suchen würden, wäre er sicher eine Option.“ Doch mit Piipponen und nun Hult haben die Tölzer bereits zwei Kontingent-Angreifer, suchen einen Ausländer für die Verteidigung. Ein paar Kandidaten haben der Löwen-Boss und Trainer Kammerer bereits im Auge, eine Auswahl jedoch noch nicht getroffen.
Abschied mit Wehmut
Von Kalns trennt man sich im Guten und sogar ein wenig wehmütig. Schlager ist ihm dankbar für eine reibungslose Saison, in der der Ex-Rostocker für einige Glanzlichter sorgte: „So einen unkomplizierten Spieler habe ich selten erlebt.“ Als Ersatz für den Ersatz gekommen, fand der Lette bald in die Mannschaft, trug mit 15 Toren und 15 Vorlagen in gerade einmal 19 Spielen entscheidend zum Erreichen der Play-offs bei. Gegen die Verteidiger von Essen und Tilburg im Achtel- und Viertelfinale erreichte der 33-Jährige nicht mehr ganz den Höhenflug der Hauptrunde. Schlager: „Wir wollen hinten mehr Stabilität haben und müssen so in den sauren Apfel beißen und Egils Kalns wieder verabschieden. Aber man sieht sich ja meistens zweimal.“