China schickt Satellit „Quequiao-2“ ins All – Er hat eine wichtige Aufgabe am Mond
China hat ehrgeizige Mond-Pläne und geht schrittweise vor. Der Start des Relaissatelliten „Queqiao-2“ ist wichtig für die Erforschung der Mond-Rückseite.
Wenchang Space Launch Center – Wenn es um die Erforschung des Mondes geht, hat China einen genauen Plan: Noch 2024 soll die Mission „Chang‘e 6“ Bodenproben von der Rückseite des Mondes zur Erde bringen. 2026 soll eine weitere Mission den Südpol des Erdtrabanten auf Ressourcen untersuchen. 2028 ist angedacht, dass eine Mission die Nutzung dieser Ressourcen auf dem Mond testet, bevor 2030 die ersten Menschen dort landen sollen.
Den ersten Schritt für diesen Plan hat China heute (20. März) gemacht: In Vorbereitung auf die „Chang‘e 6“-Mission auf der Rückseite des Mondes hat China einen wichtigen Satelliten ins Weltall geschossen. Eine Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch-8 X“ hat den Relaissatelliten „Queqiao-2“ vom Weltraumbahnhof auf der südchinesischen Insel Hainan in den Weltraum transportiert.
Satellit „Queqiao-2“ soll die Kommunikation mit der Rückseite des Mondes möglich machen
„Queqiao-2“ hat eine wichtige Aufgabe für künftige chinesische Mondmissionen: Er dient als Relaisstation, die benötigt wird, um von der Rückseite des Mondes mit der Erde kommunizieren zu können. Geplant ist, dass der Satellit den Mond so umkreist, dass er mit der Erde und der Rückseite des Mondes ein Dreieck bildet. Der Satellit hat Sichtverbindung zur Raumsonde und zur Erde – das ermöglicht, dass das Kontrollzentrum Kontakt mit „Chang‘e 6“ halten kann. Später soll der Satellit seine Umlaufbahn so verändern, dass er die Missionen „Chang‘e 7“ und „Chang‘e 8“ unterstützen kann.
Der Satellit „Queqiao-2“ ist der Nachfolger des ersten chinesischen Relaissatelliten „Queqiao“, der 2018 zum Mond gestartet wurde. Dort unterstützte er die Mission „Chang‘e 4“, die erstmals auf der Rückseite des Mondes landete. Die darauf folgende Mission, „Chang‘e 5“, brachte als erste chinesische Mission Mondgestein zur Erde zurück. Dieses Material wird heute noch untersucht und sorgt regelmäßig für neue Erkenntnisse zum Mond.
China will erneut auf der Rückseite des Mondes landen
Das Gestein, das „Chang‘e 6“ im aktuellen Jahr vom Mond zur Erde bringen soll, wird von der Forschung bereits erwartet. Es handelt sich schließlich um das erste Gestein von der Rückseite des Mondes, das zur Erde gebracht wird. Außer China ist bisher keine andere Nation auf der Rückseite des Mondes gelandet. Sie ist aufgrund der gebundenen Rotation des Himmelskörpers von der Erde aus nie sichtbar.
Dafür sind in den vergangenen Monaten einige andere Nationen erfolgreich auf dem Mond gelandet: Im Sommer 2023 gelang es Indien, Anfang 2024 zog Japan nach und erst kürzlich gelang es erstmals einem privaten Unternehmen, auf dem Mond zu landen. China selbst ist bereits 2013 die erste Mondlandung gelungen. Seitdem arbeitet die Volksrepublik Schritt für Schritt eines Plans ab, der 2030 erstmals chinesische Astronauten auf den Mond bringen soll. Auch eine Forschungsstation auf dem Erdtrabanten ist geplant. (tab)