Ein Bekenntnis für die Zukunft: Spatenstich für Neubau an Förderschule in Irschenberg
Als offizieller Startschuss ist der Spatenstich, der gestern Mittag an der Baustelle der Förderschule auf dem Gelände des Caritas-Kinderdorfs in Irschenberg durchgeführt wurde, nicht mehr anzusehen. Denn die Arbeiten sind bereits gut vorangeschritten.
Der frühere eingeschossige Verbindungsgang zwischen den beiden Schulgebäuden ist bereits abgerissen – die Lücke ist damit frei für den geplanten Neubau.
Eine große Bedeutung hatte der Spatenstich dennoch, wie Kinderdorf-Leiterin Pia Klapos feststellte. Immerhin ist er der Schlussstrich unter eine lange Zeit der Planung, die gespickt gewesen sei mit bürokratischen Hürden. Gleichzeitig sei es der sichtbare Start, dass das Projekt Neubau nun endlich in die Tat umgesetzt wird. Das verkündete sie auch den anwesenden Schülern, die den Spatenstich aus der Nähe ansehen wollten: „Ihr bekommt schöne Räume zum Essen, Lernen und Toben.“
Für die Förderschule, die mit ihren aktuell 177 Schülern und gut 40 Lehrkräften Teil des Kinderdorfs ist, Klassen von der ersten bis zur neunten Jahrgangsstufe anbietet und den Bedarf in den beiden Landkreisen Miesbach und Rosenheim abdeckt, ist es ein wichtiges Projekt. Denn in den Verbindungsbau kommt ins Erdgeschoss eine Mensa. Damit sind – wie berichtet – die Zeiten vorbei, in denen das Essen auf dem Gang oder in Klassenzimmern abgewickelt werden musste.
Dementsprechend freute sich Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider in seiner Eigenschaft als Vize-Landrat, dass es nun mit der Umsetzung losgehe: „Es ist tatsächlich ein wichtiges Projekt für die Schule – gerade mit Blick auf 2026.“ Dann soll bekanntlich der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen in Bayern greifen. Zudem zeige das Investment über 5,1 Millionen Euro, dass Schule und Standort Perspektive hätten.
Irschenbergs Bürgermeister Klaus Meixner wertet den Baubeginn als „Meilenstein, dass es nach so langer Zeit etwas wird“. Das sei letztlich auch eine Wertschätzung für das Kinderdorf. Wie berichtet, laufen die Bemühungen seit 2017, also seit nunmehr sieben Jahren. Laut Pia Klapos war es ein „arbeitsintensiver Weg hierher“ mit vielen Hürden. Zwar sei die Unterstützungsbereitschaft auch bei der Regierung von Oberbayern groß gewesen, aber Themen wie Aufrechterhaltung des Schulbetriebs oder die Aufteilung förderfähiger wie nicht förderfähiger Kosten müssten dennoch gelöst werden.
Und noch eines: Das Kinderdorf ist zwar die größte Jugendhilfeeinrichtung in Oberbayern, wie Klapos nicht ohne Stolz feststellt, aber den Eigenanteil von 1,5 Millionen Euro schüttelt die Caritas auch nicht so aus der Portokasse. Umso glücklicher sind nun alle mit dem Baubeginn, wie Schulleiter Thomas Wimmer bestätigt: „Die Freude ist total groß.“ (ddy)