155.000 Euro LEADER-Fördermittel für inklusive Spiel- und Begegnungsstätte in Murnau

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Haben gut Lachen angesichts der sechsstelligen Förderung für das inklusive Projekt: Landrat Anton Speer, LAG-Managerin Angelika Schmid, Murnaus zweite Bürgermeisterin Dr. Julia Stewens und der stellvertretende Marktkämmerer Nils Knopf (v.l.) mit dem symbolischen LEADER-Zuwendungsbescheid. © Reindl

Die Sonne lachte mit: An einem Traumsommertag wurde der Marktgemeinde vor kurzem der LEADER-Zuwendungsbescheid für die Realisierung einer inklusiven Spiel- und Begegnungsstätte am Längenfeldweg überreicht. Damit kann es nun an die Umsetzung des Vorhabens gehen.

Murnau - Läuft alles nach Plan, wird die rund 800 Quadratmeter große Wiese im Norden des Längenfeldwegs inmitten einer Wohnsiedlung in etwa einem Jahr mit Spielgeräten ausgerüstet, Wegen versehen und Sitzbänken bestückt, sodass im Herbst 2026 gespielt, gerutscht und geratscht werden kann. Ein Ort, der keine Grenzen, vor allem keine Ausgrenzung, kennen soll.

Für Landrat Anton Speer war es „ein besonderer Augenblick“. Schließlich „bekommt man nicht jeden Tag 155.000 Euro Förderung.“ Murnau bekommt sie. Genau genommen 155.405,36 Euro. Geld, das nun in die inklusive Spiel- und Begegnungsstätte am Längenfeldweg fließt. Das sei „eine wirklich schöne Aktion“, die „unterstützt gehört“, meinte Speer bei der Übergabe des LEADER-Zuwendungsbescheides direkt an beziehungsweise auf der Vorhabenfläche, einer Wiese, auf der aktuell noch gemäht, geschlegelt und gekreiselt wird. Vom LEADER-Fördertopf profitieren, darauf versteht man sich hier gut. In der Region sei Garmisch-Partenkirchen „der Landkreis, wo die meisten LEADER-Mittel abgeschöpft werden“, berichtete der Landrat. In der vergangenen Periode waren es insgesamt rund drei Millionen Euro. Ohne diese Förderungen würden viele Projekte „auf der Strecke bleiben“, betonte er.

Ein Ort für alle Generationen

„Das erste Gespräch fand im Februar 2024 statt“, erinnerte Angelika Schmid, Geschäftsführerin und Managerin der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Zugspitz Region. Es brauche Zeit, bis man bei so einem Projekt alles unter einem Hut habe, erklärte sie. In den Augen von Murnaus zweite Bürgermeisterin Dr. Julia Stewens ging es ziemlich zügig voran: „Ihr seid wirklich schnell und zielstrebig“, lobte sie die Arbeit der LAG. Stewens freut sich darauf, dass die Fläche schon bald von Kindern bespielt wird – „und Eltern drumherum sitzen“. Doch ein reiner Spielplatz wird das Ganze nicht. Die inklusive Spiel- und Begegnungsstätte werde ein Ort für alle Generationen, erklärt der stellvertretende Marktkämmerer Nils Knopf. Bei der Gestaltung beziehungsweise Auswahl der Spielgeräte seien Kinder beteiligt worden. Knopf zeigte ein Buntstiftbild, auf dem Mädchen und Jungen ihre Vorschläge verewigt haben. Darunter ein Gerät namens „Wirbelwind“. Das soll mit Ketten gestaltet sein, damit sich auch Kinder im Rollstuhl mitdrehen können. Ein ausdrücklicher Wunsch des Nachwuchses. Inklusion war und ist den beteiligten Kindern ein großes Anliegen. Ort und Geräte sollen für möglichst viele Menschen, ob mit oder ohne Handicap, zugänglich und nutzbar sein.

Wie ein langgezogener Garten mit verschiedenen Ebenen könnte die Stätte später einmal aussehen. Viele Pflanzen sollen sich hier entfalten. „Das Erleben draußen findet im Grünen statt“, betont der stellvertretende Kämmerer. Bei allem steht also die Natur im Vordergrund. Neben Obstbäumen sind auch Beete geplant, die Anwohnende bepflanzen können. Was sonst noch auf den rund 800 Quadratmetern Platz finden soll? Knopf rollt einen großen Plan aus: Tischtennisplatte, Sandspiel mit Spielhaus, das mit einem Rollstuhl angefahren werden kann, Vogelnestschaukel, Sitzgelegenheiten, Aussichtspunkt, Hangrutsche und Slackline sind darauf unter anderem zu entdecken. Ein Teil des Weges auf dem Areal soll mit Betonpflaster realisiert werden, mit Einzeilern aus Granit als optische und taktile Führungshilfen. Da der untere Bereich der Wiese im Winter gerne mit Bobs und Schlitten aufgesucht wird, ist auch ein Rodelhang miteingeplant.

Rund 308.000 Euro wird das gesamte Vorhaben am Ende kosten. Die LEADER-Förderung deckt rund 50 Prozent der Bruttokosten ab. Der Zeitplan sieht folgendes vor: Die Ausführungsplanungen sollen im Winter starten, Ausschreibungen und Vergaben im Frühjahr, Bauen im Sommer, Eröffnung im Herbst. Hoffentlich dann wieder an einem sonnig-warmen Tag.

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