Handball-EM im Newsticker - Deutschland gegen Österreich für Mertens „ein schöner Klassiker“

Die bislang ungeschlagene ÖHB-Auswahl ist das Überraschungsteam bei dieser Europameisterschaft in Deutschland. Nach dem Sieg gegen Ungarn zum Hauptrunden-Auftakt steht die Mannschaft von Trainer Ales Pajovic in der Tabelle sogar vor den Deutschen, die aktuell den vierten Rang belegen. Nur die zwei besten Teams qualifizieren sich fürs Halbfinale.

„Österreich hat sich sehr großen Respekt verdient“, befand Mertens über den Erfolgslauf des kommenden Gegners. Die Österreicher hatten in der Vorrunde Mitfavorit Spanien ein Remis abgerungen und so aus dem Turnier befördert. Auch gegen die starken Kroaten erkämpfte sich die Mannschaft um das Kieler Rückraum-Ass Mykola Bilyk ein Unentschieden.

Norwegen gewinnt gegen Niederlande

19.40 Uhr: Norwegen gewinnt in der Hauptrunde der Gruppe II 35:32 (16:18) gegen die Niederlande. Das Spiel fand in der Barclaycard-Arena in Hamburg statt.

EHF kündigt nach Rassismusvorwürfen gegen Kroatien-Fans Gespräche an

16.02 Uhr: Nach den Rassismusvorwürfen von Frankreichs Handballern gegen kroatische Fans beim EM-Hauptrundenspiel am Donnerstag in Köln hat der Europa-Verband EHF klärende Gespräche mit dem Deutschen Handballbund und der Delegation Kroatiens angekündigt.

„Der Europäischen Handball-Föderation sind öffentliche Äußerungen von Spielern der französischen Nationalmannschaft bekannt, wonach sie während des Hauptrundenspiels Frankreich gegen Kroatien Ziel rassistischer Rufe geworden seien“, teilte die EHF am Freitag mit. Man werde den Vorfall mit dem DHB besprechen, „um alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, damit sich etwas Ähnliches nicht wiederholt“. 

Zugleich verurteilte die EHF „jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz“. Man werde jegliches Verhalten, das darauf abziele, „Spieler, Funktionäre und Zuschauer zu diskriminieren oder rassistisch zu beleidigen“ nicht tolerieren. „Für ein solches Verhalten ist im europäischen Handball kein Platz“, hieß es weiter. 

Frankreichs Kreisläufer Nicolas Tournat hatte nach dem 34:32-Sieg des Olympiasiegers gegen Kroatien beim TV-Sender „BeIN Sports“ erklärt: „Es gab einige rassistische Äußerungen. Das hat uns verärgert. Sie haben uns beleidigt, aber das war's. Das ist so, das gibt es leider in allen Hallen.“

Sein Teamkollege Nedim Remili sagte bei Sport1: „Einer der kroatischen Fans hat, glaube ich, einen Becher oder so etwas auf uns geworfen. Wir brauchen solche Leute nicht. Schmeißt sie raus.“

Nach Angaben der EHF sind die betreffenden Zuschauer identifiziert und vom Sicherheitspersonal von der Tribüne entfernt worden. Gegenüber dem kroatischen Verband werde man in einem Gespräch dessen Verantwortung für die Auftritte der Fans bei der EM in Deutschland betonen, kündigte die EHF an. 

Bundestrainer adelt Handball-Torwart Wolff: „Wichtige Führungsfigur“

12.02 Uhr: Bundestrainer Alfred Gislason hat nach dem Auftaktsieg der deutschen Handballer in der EM-Hauptrunde gegen Island die Rolle von Torwart Andreas Wolff gelobt. „Andi ist einer unserer Weltklassespieler und eine wichtige Führungsfigur. Er gibt den Jungs viel Sicherheit“, sagte Gislason am Freitag in Köln.

Seiner Ansicht sei Wolff gemeinsam mit Dänemarks Keeper Niklas Landin derzeit der weltbeste Torhüter. „Er ist ausgeglichener geworden und zu einem Weltklasse-Torwart gereift. Das freut mich sehr“, sagte der 64 Jahre alte Isländer. 

Gislason hatte Wolff 2016 von der HSG Wetzlar zum deutschen Rekordmeister THW Kiel geholt. „Das war ein Grund, weshalb er mit zur EM gefahren ist“, sagte der langjährige Erfolgscoach der Kieler. „Von dort ist er dann als Nummer 1 der Nationalmannschaft zurückgekehrt.“

In Kiel war es jedoch öfter zu Spannungen zwischen Wolff und Gislason gekommen. „Es war schwieriger für ihn als für mich. Er war jung, impulsiv und wollte immer spielen. Aber Landin war nicht so gut, wenn er von der Bank kam. Deshalb war Andi immer sauer, weil er nie anfangen durfte“, sagte Gislason im Rückblick. Zugleich versicherte er: „Auch wenn wir uns in Kiel mal gestritten haben, war unser Verhältnis immer gut.“

Gislason über Prestigeduell mit Österreich: „Geht mich gar nichts an“

Freitag, 19. Januar, 06.58 Uhr: Das prickelnde Prestigeduell der deutschen Handballer mit Österreich lässt Bundestrainer Alfred Gislason kalt. „Es macht mir keine Sorgen, dass Deutschland und Österreich sportliche Probleme miteinander haben. Das geht mich gar nichts an“, sagte der Isländer und stellte klar: „Ich will einfach nur Spiele gewinnen“. 

Gegen Deutschlands Nachbarn erwartet der 64-Jährige ein ähnlich umkämpftes Spiel wie gegen Island. Gislasons Heimatland musste sich der DHB-Auswahl nach 60 Minuten Kampf nur knapp 24:26 geschlagen geben. „Jedes Spiel ist ein Endspiel und es fängt von vorn an. Die Partie wird genauso schwierig“, prognostizierte Gislason vor dem Spiel am Samstag (20.30 Uhr/ARD und Dyn).

Für Gislason gehört die ÖHB-Auswahl zu den bisherigen Überraschungsteams bei dieser Europameisterschaft. „Die haben Spanien in der Vorrunde nach Hause geschickt und rund um Mykola Bilyk und Lukas Hutecek haben sie eine starke und erfahrene Mannschaft“, lobte der DHB-Coach und befand: „Eine Niederlage gegen Österreich und der Traum vom Halbfinale wäre vorbei.“ 

Linksaußen Rune Dahmke sieht den nächsten, bislang ungeschlagenen Gegner „auf einem absoluten Hoch“. „Die schreiben jede Minute, die sie auf dem Spielfeld hier verbringen, Handballgeschichte für Österreich. Die haben gar nichts zu verlieren. Das ist eine gefährliche Ausgangssituation und der Druck ist klar bei uns“, analysierte der Kieler. 

Mit zwei Punkten steht das DHB-Team in der Sechser-Gruppe aktuell auf Rang vier. Nur die zwei Gruppenbesten qualifizieren sich für die Vorschlussrunde. 

Österreichs Handballer siegen auch in EM-Hauptrunde

19.41 Uhr: Österreichs Handballer bleiben bei der Europameisterschaft weiter ungeschlagen auf Erfolgskurs. Zum Auftakt der Hauptrunde kam das Team um Rückraum-Ass Mykola Bilyk gegen Ungarn zu einem 30:29 (17:17)-Sieg und verfügt nun über 3:1 Punkte. 

„Das ist unglaublich“, sagte Nationaltrainer Ales Pajovic über den überraschenden Erfolg am Donnerstag in Köln. Die Österreicher sind am Samstag Gegner der deutschen Mannschaft. „Wir haben bereits alle Erwartungen übertroffen und hoffen, weiter auf dieser Welle reiten zu können“, sagte der langjährige Bundesligaprofi Robert Weber. Ungarn weist nach der ersten Turnier-Niederlage 2:2 Punkte auf.

Auf Kurs Halbfinale steuert weiter Olympiasieger Frankreich. Der Rekord-Weltmeister, der in der Vorrunde die DHB-Auswahl besiegt hatte, setzte sich in einem dramatischen Spiel gegen Kroatien knapp mit 34:32 (18:18) durch und führt die Gruppe mit 4:0 Punkten an.

Zwischen Österreich und Ungarn entwickelte sich von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Kurz vor Schluss sorgte Bilyk mit seinem achten Tor für die Entscheidung. Neben dem Rückraumspieler vom deutschen Rekordmeister THW Kiel erwiesen sich auch Lukas Hutecek vom TBV Lemgo Lippe und Rechtsaußen Weber mit jeweils sechs Toren als treffsicher. 

Gislason sieht Island als große Gefahr: „Von der Qualität wie wir“

Donnerstag, 18. Januar, 08.14 Uhr: Handball-Bundestrainer Alfred Gislason erwartet in EM-Gegner Island einen ebenbürtigen Kontrahenten. „Das ist eine Mannschaft, die von der Qualität her so ist wie wir. Sie sind eine große Gefahr“, befand der 64-Jährige vor dem EM-Spiel gegen sein Heimatland an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) und prognostizierte: „Wir erwarten ein sehr hartes und enges Spiel. Island ist kämpferisch extrem stark. Das wird ein Handball-Fest morgen.“

Kaum eine Mannschaft kennt Gislason so gut wie die Isländer. Die Vorbereitung auf das erste von vier Hauptrundenspielen im Kampf um ein Halbfinal-Ticket verlief dennoch so detailliert wie immer. „Aber klar ist es so, dass ich mehr Spieler persönlich kenne. Einige, seitdem sie Kinder sind“, berichtete Gislason und nannte Gisli Kristjansson vom SC Magdeburg als Beispiel. „Mit seinem Vater habe ich zehn Jahre gespielt. Ich habe Gisli gesehen, da war er noch ein Jahr alt.“ Später holte er ihn zum THW Kiel. 

Die jüngsten Duelle beider Teams versprechen Spannung pur. Im vergangenen Jahr konnte sich der Inselstaat zunächst 31:30 durchsetzen, anschließend gewann die DHB-Auswahl 33:31. „Sie sind top besetzt im Rückraum. Sie haben sehr gute Außenspieler und gute Kreisläufer“, lobte Gislason und bezeichnete den ehemaligen Bundesliga-Profi Aron Palmarsson als Star der Mannschaft.

Nach der Niederlage gegen Frankreich im letzten Vorrundenspiel steht das DHB-Team unter Druck. Um das große Ziel Halbfinale zu erreichen, darf sich die Mannschaft keinen Ausrutscher mehr erlauben. „Wir hoffen auf einen gewissen Heimvorteil. Jedes Spiel ist ein Endspiel und wir dürfen keine Schwächephase haben“, forderte Gislason. Deutschland bestreitet all seine Hauptrundenspiele vor bis zu 20 000 Fans in der Kölner Lanxess Arena.

Dänen und Schweden souverän - Norwegen patzt erneut

22.08 Uhr: Top-Favorit Dänemark marschiert weiter souverän durch die Handball-Euromeisterschaft in Deutschland. Und auch Schweden zeigte zum Auftakt der Hauptrundengruppe II in Hamburg, dass erneut mit dem Titelverteidiger zu rechnen ist. Nach dem klaren 39:27 (18:17)-Erfolg des dreimaligen Weltmeisters aus Dänemark zogen die Schweden am Mittwochabend nach. Sie setzten sich gegen Slowenien 28:22 (11:7) durch. 

Im ersten Spiel des Tages enttäuschten hingegen die Norweger erneut. Die hoch gehandelten Skandinavier verloren gegen Portugal mit 32:37 (15:18). In der Vorrunde hatte das Team um den früheren Kieler Star Sander Sagosen gegen Slowenien eine Niederlage kassiert und gegen die Färöer nur unentschieden gespielt. Für die Norweger ist das Halbfinale kaum noch zu erreichen.

In der Vorrunde hatten die Dänen bereits Portugal bezwungen, die Schweden waren gegen die Niederlande erfolgreich. Dadurch führen die beiden Mannschaften die Gruppe mit jeweils vier Punkten an und haben gute Chancen, als Tabellenerster oder -zweiter die Vorschlussrunde zu erreichen. Die Dänen warten seit 2012 auf einen EM-Titel.

Trotz des deutlichen Ergebnisses gegen die Niederländer wurden die Dänen zumindest 40 Minuten gefordert, bis sie sich ihren vierten Sieg im vierten EM-Spiel sicherten. Erst als den Oranje-Spielern die Kräfte schwanden, setzte sich die Qualität der Skandinavier durch. Bester Torschütze der Dänen war Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin mit neun Toren. 

Die Schweden erspielten sich gegen die Slowenen schon in der ersten Halbzeit eine Führung, die sie nach der Pause ausbauten. Überragender Spieler war Torhüter Andreas Palicka, der 14 von 28 Würfen der Slowenen abwehrte. 

Norwegen dominierte die Portugiesen nur die ersten 20 Minuten. Danach bekamen sie die beweglichen Südeuropäer nicht mehr in den Griff. Vor allem Pedro Portella (8) und Martim Costa (7) waren nicht zu stoppen. Größter internationaler Erfolg der Portugiesen war bislang der sechste Platz bei der EM 2020.

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