Chinesische Bank setzt Transaktionen mit Russland aus – Hochrangige Diplomaten aus Moskau reagieren

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Eine Filiale der Chouzhou Commercial Bank im Osten Chinas: Die Bank, die in Zukunft nicht mehr mit russischen Kunden Finanzgeschäfte abschließt. © Imago/NurPhoto

Eine größere chinesische Bank hat ihren Zahlungsverkehr mit Russland eingestellt. In Moskau ist man aber zuversichtlich, dass „unter Freunden“ alle Probleme gelöst werden könnten.

Yiwu – China hat den russischen Einmarsch 2022 unter der Führung Wladimir Putins in die Ukraine nie offen kritisiert. Auf dem politischen Feld demonstrierten der russische Präsident und der chinesische Staatsführer Xi Jinping jeher Einigkeit. Im wirtschaftlichen Bereich kamen sich beide Autokratien im letzten Jahr sogar noch näher: Ein gestiegener Warenaustausch zwischen den beiden Längern trug zur Steigerung ihrer Jahresumsätze 2023 bei.

Aktuell kursieren Schlagzeilen über potenzielle Verspannung zwischen Peking und Moskau auf dem Finanzmarkt. Laut dem Nachrichtenportal Newsweek hat die Zhejiang Chouzhou Commercial Bank alle Transaktionen für Kunden aus Russland ausgesetzt. Die Zhejiang Chouzhou Commercial Bank ist eine größere chinesische Bank, die nur in einem geringen Ausmaß von westlichen Sanktionen betroffen ist. Das machte sie zu einem beliebten Finanzinstitut für russische Unternehmer – bis heute.

Der russische Botschafter in Armenien, der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko und der russische Außenminister Sergej Lawrow (l-r).
Vielleicht ist beiden bald weniger zum Lachen zumute: Der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko (m.) neben dem russischen Außenminister Sergej Lawrow (r.). © Imago/Itar-Tass

Russland: Vollkommen isoliert vom westlichen Kapitalmarkt und auf China angewiesen

Die Zeit trifft Russland in einer Situation, in der es nahezu vollkommen vom westlichen Kapitalmarkt abgeschnitten und auf China als Handelspartner angewiesen ist. Der stellvertretende russische Außenminister, Andrey Rudenko, bestritt, dass sein Land mit Problemen, die den Zahlungsverkehr zwischen China und Russland betreffen, konfrontiert sei.

Er bestätigte allerdings, dass einige chinesische Banken sich aus Sorge vor Sanktionen mit Investitionen in Russland zurückhalten. Er sei jedoch „zuversichtlich, dass dieses Problem gelöst werden wird“, hob er gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass hervor. Der hochrangige Diplomat verwies auf das wachsende Handelsvolumen zwischen Peking und Moskau. Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, hatte sich in der letzten Woche ähnlich über die Sache geäußert und gemeint, Moskau führe „einen engen Dialog mit unseren chinesischen Freunden, und natürlich werden wir alle Probleme lösen, die sich ergeben“.

Der Grund: Die Zhejiang Chouzhou Commercial Bank befürchtete US-Finanzkontrollen

Ausschlaggebend für die Aussetzung des Zahlungsverkehrs mit Russland sei die Ankündigung von ausgeweiteten US-Finanzkontrollen gewesen und das damit verbundene Sanktionsrisiko. Bereits zuvor hatten mehrere große chinesische Banken den Zugang zu russischer Partnern eingeschränkt. Das chinesische Zahlungssystem UnionPay, vergleichbar mit MasterCard und Visa, zog sich ebenfalls aus Russland zurück. (Sonja Ruf)

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