„Klima-Shakira“ droht der Knast: Aktivistin kämpft gegen Strafe für Aktion in München

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Anja Windl stand wegen einer Klebe-Aktion in München vor Gericht. Die 27-Jährige will statt der Geldstrafe jedoch eher die alternative Haft absitzen.

München – Die „Letzte Generation“ macht immer wieder durch aufsehenerregende Protestaktionen von sich reden. So bewarfen sie etwa ein Monet-Gemälde mit Kartoffelbrei. Am bekanntesten sind die teils auch als „Klima-Kleber“ titulierten Aktivisten jedoch dafür, sich als Protest auf diverse Straßen in der Bundesrepublik zu kleben. Eine solche Blockade fand auch am 30. August 2023 in München statt. Mehrere Aktivisten der „Letzten Generation“ klebten sich an diesem Tag auf der Einsteinstraße an der Kreuzung zum Leuchtenbergring fest. Unter den Demonstranten befand sich auch Anja Windl, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit der berühmten Sängerin den Spitznamen „Klima-Shakira“ trägt.

Die Protestaktion führte zu einem mehrere hundert Meter langen Stau und verstieß gegen eine Allgemeinverfügung der Stadt München. Daher mussten sich vier der Aktivistinnen und Aktivisten, einschließlich Windl, vor dem Amtsgericht München verantworten.

„Klima-Shakira“ wegen Klebe-Aktion verurteilt – Gericht erkannte ihre Rechtfertigung nicht an

Vor Gericht zeigte sich Anja Windl wenig reumütig. Sie gab zu, an dem Protest teilgenommen zu haben, verteidigte jedoch ihre Methoden. „Wir stehen am Abgrund. Ziviler Ungehorsam ist dann legitim, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind“, zitiert oe24.at eine ihrer Aussagen vor Gericht.

Klima-Aktivistin Anja Windl bei einem Klimaprotest.
Klima-Aktivistin Anja Windl bei einem Klimaprotest. Die als „Klima-Shakira“ bekannte 27-Jährige wurde nun wegen einer Klebe-Aktion vom Amtsgericht München verurteilt. © Georg Hochmuth/dpa

Die Richterin war jedoch nicht überzeugt und sah dies nicht als ausreichende Rechtfertigung. Die Angeklagten habe den Stau „als mögliche Folge ihres Handelns erkannt und billigend in Kauf genommen“, wie es in der Anklageschrift hieß. Am Ende wurde „Klima-Shakira“ Anja Windl zu einer Geldstrafe von 600 Euro (40 Tagessätze à 15 Euro) verurteilt. Ein weiterer Angeklagter erhielt das gleiche Urteil, während die anderen beiden jeweils 40 Tagessätze à 20 Euro zahlen müssen.

„Klima-Shakira“ will Urteil es Gerichts nicht akzeptieren und kündigt Berufung an

Die Geldstrafe kann alternativ in eine Haftstrafe umgewandelt werden. Im Fall von Anja Windl wären das 40 Tage Haft, die sie wahrscheinlich auch absitzen wird, wenn das Urteil bestehen bleibt. Denn nach eigenen Angaben bei t-online.de würden ihre „finanziellen Mittel gerade so zum Leben reichen.“ Sie könne die ihr auferlegte Strafe nicht bezahlen. Auch die Münchner Polizei schickte den Klima-Klebern bereits eine saftige Rechnung.

So weit will es die 27-Jährige allerdings erst gar nicht kommen lassen. „Das Urteil akzeptiere ich so nicht“, sagte sie und kündigte an, Berufung einlegen zu wollen. Sie plant auch, weiterhin an Protestaktionen der „Letzten Generation“ teilzunehmen. An die Straße festkleben wird sie sich allerdings nicht mehr, denn die „Letzte Generation“ ist von dieser Form des Protests abgerückt.

Die Redakteurin oder der Redakteur hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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