Hochwasser in „Entenhausen“: Landwirte helfen

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Ein Anhänger voll Hoffnung: Die Rosenheimer Kreisbäuerin Katharina Kern und Michael Hamburger von der AG ELF brachten die Spenden zu Tierhalterin Christina Pfiffer und ihrem Lebensgefährten Frank (v. r.). © AG ELF

Die Arbeitsgemeinschaft ELF bringt gespendete Einstreu zu einer Vogelhalterin, deren Hof vom Hochwasser verwüstet wurde.

Erding – Das Hochwasser hat auch viele Tierhalter in Bayern getroffen. Ein neues Hilfsangebot ist eine Futtertauschbörse, initiiert von der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF) und „Landwirtschaft verbindet“ (LSV). Bereits am Sonntag, zwei Tage nach dem Aufruf, ging die erste, komplett gespendete Lieferung nach Brannenburg im Landkreis Rosenheim. Der Erdinger ELF-Kreisvorsitzende Michael Hamburger aus Buch am Buchrain brachte Stroh und Sägemehl mit weiteren Helfern im kleinen „Entenhausen“ von Christina Pfiffer vorbei. Dort dient die Lieferung als Einstreu für eine bunte Vogelschar

Das Sägewerk Neumeier und LSV-Mitglied Andreas Speer (beide aus der Gemeinde Pastetten) hatten großzügig Sägemehl und Stroh gespendet. Für beide war es eine Selbstverständlichkeit, schnell und unbürokratisch zu helfen und der hochwassergeschädigten Kleintierhalterin unter die Arme zu greifen, berichtet die AG ELF in einer Pressemitteilung.

An Pfiffers Wohngebäude ist durch Starkregenfälle ein erheblicher Schaden entstanden. Ein Teil des Gartens, der ansonsten den Tieren zur Verfügung steht, gleicht einem Ort der Verwüstung.

Für die Kleintierhalterin ist dies ein schwerer Schlag, da sie ihre Tiere über alles liebt. Für sie sind die Hühner und Enten ihre „kleinen Therapeuten“, die ihr bereits durch schwierige Lebenslagen geholfen hätten. Durch die vielen individuellen Kreuzungen lebt bei ihr eine quirlige Schar sogenannter Buntleger. Vom Eierabtragen bis zur Schlachtung der Tiere geschieht alles in Eigenleistung, und ihre gefiederten Freunde leben in einem kleinen Tierparadies. Die naturbunten Eier verkauft sie in ihrem „Eierhäusl Weidach“ auf Vertrauensbasis.

Für gewöhnlich zieht Pfiffer auch die Bruderhähne groß. Einige dieser Küken aus eigener Aufzucht würde sie nun aus Platzgründen notgedrungen verkaufen. Interessenten können sich unter Tel. (01 73) 9 46 22 36 melden.

Bereits ihr Opa erbaute 1941 den, bis heute stehenden, ursprünglichen Hühnerstall, woraus sich später auch ihre Leidenschaft für die Tiere entwickelte. Sie betreibt ihre „kleine Farm“ im Nebenerwerb und hat nun mit ihren drei Kindern und ihrem Freund Frank alle Hände voll zu tun, um die Schäden so klein wie möglich zu halten.

Ihr Lebensgefährte war damals bei der Flut im Ahrtal ein halbes Jahr als Helfer tätig. Selbst als sein offizieller Einsatz über das THW beendet war, blieb er unterstützend vor Ort. „Da wir nun selbst in Not sind, freuen wir uns umso mehr, dass die Hilfe nun zurückkommt“, sagen die beiden.  

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