Beiträge steigen zum Teil um 60 Prozent: Laufen Sportvereinen jetzt die Mitglieder davon?

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Leere Sportstätten fürchten die Vereinsvorsitzenden in Peiting und Weilheim nicht. Trotz erhöhter Beitragskosten sei die Nachfrage hoch. Weiterhin „lebhafte Nachfrage“ © Archiv

Die Mitglieder einzelner Sportvereine kamen zuletzt nicht nur durchs Training ins Schwitzen. Für Schweißperlen dürften auch die massiv erhöhten Beiträge gesorgt haben. Droht jetzt eine Austrittswelle?

Landkreis – Gegen Ende des vergangenen Jahres erregten außerordentliche Hauptversammlungen der Sportvereine in Weilheim und Peiting einige Aufmerksamkeit. Es ging ums Geld.

Gerade die immer kostspieligere Nutzung der örtlichen Sportanlagen sorgte schließlich sowohl in der Kreisstadt als auch in der Marktgemeinde für spürbar erhöhte Mitgliedsbeiträge. Doch auch die steigenden Personalkosten kommen am Ende bei den Sportlern an. Menschen für das Ehrenamt zu begeistern „wird immer schwerer“, hatte Peitings TSV-Präsident Günther Neureuther schon im vergangenen Jahr bedauert (wir berichteten). Alternative Einnahmequellen wie die Altpapiersammlung, die nun schrittweise der Einführung der blauen Tonne zum Opfer fällt, erscheinen weder lukrativ noch zukunftssicher.

Mitgliedsbeitrag für Sportverein klettert von 50 auf 80 Euro

In Weilheim steigt der Mitgliedsbeitrag für Erwachsene heuer um circa 38 Prozent, in Peiting wird die Mitgliedschaft in diesem Jahr sogar um 60 Prozent teurer und klettert folglich von 50 auf 80 Euro. Einen Vergleich mit den großen Kommunen des Landkreises braucht die Marktgemeinde jedoch nicht zu scheuen. Hier bleibt der TSV preislich auch weiterhin attraktiv. In Weilheim sind die Vereinsmitglieder schon länger an andere Sphären gewöhnt. Infolge der Beitragserhöhungen bittet der TSV die Erwachsenen nun mit 180 statt 130 Euro zur Kasse.

Während das Wegfallen von Maskenpflicht und Abstandsgeboten in den Monaten nach der Corona-Pandemie verstärkt Menschen zu Beitrittsanträgen hatte greifen lassen, wäre es zumindest nicht verwunderlich, hätten die örtlichen Kostenanstiege dem Trend ein rasches Ende bereitet oder sogar eine Wende eingeleitet. Befürchtungen, die gestiegenen Kosten könnten auf großes Unverständnis treffen oder im schlimmsten Fall zu einer Austrittswelle führen, haben sich nach Angaben der Vereine bislang allerdings nicht bewahrheitet.

Ganz im Gegenteil. Der Verein verzeichne weiterhin eine „lebhafte Nachfrage“ und „kontinuierlich neue Anmeldungen“, heißt es aus Weilheim. Die Kündigungsrate sei zudem „nahezu unverändert“, teilt der TSV auf Nachfrage mit. Die Mitglieder hätten die Beitragserhöhung „verständnisvoll angenommen“.

Mehrkosten von 40 000 Euro für Weilheimer TSV

Gerade weil die Stadt die Mietkosten für die Sporthallen nur noch zu 50 Prozent übernimmt und folglich Mehrkosten von 40 000 Euro anfallen, war „die Dringlichkeit einer Beitragsanpassung entstanden“. Auch die steigenden Energiekosten würden dem Verein zu schaffen machen.

In Peiting herrscht ein ähnlicher Zustand. „Die Aus- und Eintritte bewegen sich im gleichen Umfang wie in den letzten Jahren“, erklärt Vereinspräsident Günther Neureuther. Durch die veränderten Beiträge könne der Verein „keine erhöhten Austritte verzeichnen“, stellt er klar und zeichnet somit ein mit dem Sportverein der Kreisstadt vergleichbares Bild.

Kritiker, die den Vereinen hinsichtlich der Kostenerhöhungen eine drohende Austrittswelle prognostiziert haben, werden also vorerst eines Besseren belehrt. Auch wenn die Vereine ihre Mitglieder zum Teil deutlich spürbarer zur Kasse bitten, bleiben die vielen Sportbegeisterten ihren Vereinen offenbar überwiegend treu.

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