Drei Preisträger für Engagement in Kultur, Umwelt und Sozialbereich ausgezeichnet

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Kamen nach den Preisübergaben zum gemeinsamen Bild zusammen: (v.l.) Zweite Bürgermeisterin Angelika Flock, Kulturpreisträger Richard Oehmann, Umweltpreisträger Ottmar Back, Bürgermeister Markus Loth, Sabrina Niedermaier, Michael Bauer und Beate Fey vom Verein „Erlebnisrunde Marnbach-Deutenhausen“ und der dritte Bürgermeister Alfred Honisch. © Gallmetzer

Weilheim –Seit 1988 vergibt der Stadtrat jährlich einen Kulturpreis und einen Umweltpreis, 2002 kam der Sozialpreis hinzu. In der letzten Sitzung des Jahres wurden vergangene Woche im Rathaus die je mit 1.000 Euro dotierten Auszeichnungen für 2023 überreicht. Zwei Einzelpersonen und ein Verein wurden für ihr Engagement in den unterschiedlichen Bereichen geehrt.

Bürgermeister Markus Loth sprach in seiner Laudatio zum Umweltpreis in Anbetracht des Ziels, Weilheim bis 2035 klimaneutral zu gestalten, von einer großen Herausforderung. „Alle müssen an einem Strang ziehen“, betonte er. Daher könne sich die Stadt glücklich schätzen, dass der Arbeitskreis „Energie-Klima-Umwelt“ der Agenda 21 sich seit vielen Jahren einsetze. Zu dessen Verdiensten trage seit vielen Jahren Sprecher Ottmar Back bei. Er bringe sein Wissen immer wieder im Bauausschuss ein, unterstütze das Klimamanagement der Stadt, habe beim Klimaaktionsplan der Stadt sowie am Klimafrühling mitgewirkt. Außerdem informiere er Interessierte regelmäßig bei Solar-Infotreffs. „Er sensibilisiert die Menschen seit Jahren für ihre Verantwortung beim Klimaschutz“, hob Loth hervor. Den Preis versteht Back als Anerkennung für die gesamte Arbeit der Agenda. Daher spendete er ihn an den neu gegründeten Förderverein.

Rund fünf Jahre sei es her, leitete die stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Flock ihre Laudatio zum Sozialpreis ein, dass 20 junge Eltern in Marnbach ein großes Vorhaben in Angriff genommen hätten: „Es ist eine Bürgerinitiative, getragen von der eigenen Idee“, lobte Flock. Denn dem Spielplatzverein „Erlebnisrunde Marnbach-Deutenhausen“ sei es gelungen, „etwas Gutes und Neues für unser Wertvollstes, nämlich unsere Kinder und ihre Familien zu schaffen“. Zwar sei es nicht einfach gewesen, die finanziellen Mittel dafür zu bekommen, doch die Anstrengungen des Vereins hätten sich gelohnt. Die Verantwortlichen hätten „Ideen eingebracht und fleißig Geld gesammelt“, wertschätzte Flock.

„Es war ein harter Kampf“, gestand der Vereinsvorsitzende Michael Bauer. Durch die Herausforderungen rund um den Erhalt der Fördergelder hätte sich der Verein kurz nach Gründung beinahe wieder aufgelöst. Doch mit Unterstützung von der Stadt sei es weitergegangen und nun seien alle Spielstationen nahezu fertig und bespielbar. „Ein paar Feinheiten kommen noch dazu“, kündigte Bauer unter anderem noch Beschilderung und weitere Pflanzen an. Im Frühling soll die offizielle Einweihung stattfinden.

Ein äußerst prominenter und gebürtiger Weilheimer kam aus München in seine Heimatstadt, um den Kulturpreis entgegenzunehmen: Richard Oehmann sei als Autor und vielseitiger Künstler weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt und beliebt, begann dritter Bürgermeister Alfred Honisch seine Laudatio. Bei einem Schnitzel im Deutenhausener Gasthaus Stern habe Oehmann zusammen mit Josef Parzefall einst „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“ gegründet. „Legendär“ seien die seitdem entstandenen Stücke, so Honisch. Ob in den 15 Kasperl-Hörspielen, einem Kinderbuch, den Liedern mit der Musikgruppe „Café Unterzucker“, der „Besserwisser Bluesband“ oder seit 2018 als Autor des Singspiels auf dem Nockherberg: „Richard Oehmann zeigt immer wieder Kritikwürdiges unserer Gesellschaft auf, ohne dabei eine positive Grundeinstellung zu verlieren“, zollte Honisch Anerkennung.

Der Preisträger selbst hielt sich kurz. Nach einem „Dankeschön“ dachte er an seine früheste Kasperlaufführung zurück. 1976 auf dem Spielplatz zwischen der Ybelherstraße 8 und 6 müsse diese stattgefunden haben, entsann er sich – zu Oehmans Bedauern damals noch ohne Presse und großes Publikum: „Da, wenn ich den Kulturpreis schon bekommen hätte, hätte ich mich fast noch ein bisserl mehr gefreut.“

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