Trump-Zölle lösen Panik bei deutschen Autobauern aus: Volkswagen geht mit neuem Plan voran
Die deutschen Autobauer reagieren nervös auf die neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump, die sich speziell gegen EU-Autobauer richten. VW will nun reagieren.
Wolfsburg/Washington – Die europäischen Autobauer haben lange nicht daran geglaubt, dass US-Präsident Donald Trump tatsächlich die Zölle durchsetzen würde, die er angedroht hat. Schließlich leiden am Ende auch die US-amerikanischen Verbraucher und Verbraucherinnen daran. Doch das stellt sich nun als fatalen Fehler heraus: Anfang April sollen neue Zölle auf Autos, die in die USA importiert werden, erhoben werden.
Volkswagen reagiert auf Trump-Zölle: Blume will Ausnahmen aushandeln
Volkswagen hofft nun auf Entgegenkommen und sucht den direkten Draht zur Regierung in Washington. „Wir werden mit der neuen Trump-Regierung jetzt kurzfristig Kontakt aufnehmen“, kündigte Konzernchef Oliver Blume in einem am Sonntag (16. Februar) veröffentlichten ZDF-Interview an.
Der Volkswagen-Konzern baue neben dem Werk in Tennessee gerade eine Fabrik in South Carolina und habe insgesamt „weit über zehn Milliarden US-Dollar“ investiert, sagte Blume. „Unternehmen, die sich in Regionen engagieren, die dort investieren, die für Wertschöpfung sorgen, die für Arbeitsplätze sorgen, die müssen an dieser Stelle auch berücksichtigt werden, mit Vorteilen bei den Zöllen.“
Trump plant neue Zölle gegen EU-Autos ab April
Ähnlich hatte sich Blume unlängst in einem Reuters-Interview geäußert. US-Präsident Trump hat Autozölle für Anfang April angekündigt. Um den 2. April herum wolle er Sonderzölle auf importierte Autos erheben, sagte der Republikaner jüngst. Trump hatte am Donnerstag ein Dokument zur Vorbereitung sogenannter reziproker Zölle unterzeichnet. Er hält die USA im Handel mit anderen Ländern für benachteiligt.

Nach einer umfassenden Untersuchung der einzelnen Handelsbeziehungen mit anderen Ländern sollen daher die Zollsätze angeglichen werden: Die USA sollen dann für bestimmte Produkte dieselben Zölle erheben, wie sie der jeweilige Handelspartner bei Einfuhr dieser Produkte aus den USA verlangt. Trump zielt mit seiner Zollpolitik besonders auch auf die EU. So sagte der US-Präsident, die EU sei in ihrer Handelspolitik „absolut brutal“.
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EU will auf Zölle auf den USA reagieren: Autobranche wäre besonders hart betroffen
Auf Pkw-Importe aus der EU haben die USA einen Zollsatz von 2,5 Prozent gesetzt, während der EU-Zollsatz bei zehn Prozent liegt. Der europäischen Autoindustrie droht also ein um 7,5 Prozentpunkte höherer Zollsatz. Bei den größeren Kraftfahrzeugen – wozu etwa Pick-Up-Trucks zählen – wären es sogar 13 Prozentpunkte.
Um dem zu entgehen, könnte die EU ihre Zollsätze auf das US-Niveau von 2,5 Prozent senken – was von der Europäischen Kommission in Brüssel auch erwogen wird. (wal/reuters)