Werkzeughersteller schließt Produktion in deutschem Werk – mehr als 100 Mitarbeiter verlieren Jobs
Der Werkzeughersteller Flex schließt Ende 2025 seine Produktion am Stammsitz. Die Entscheidung traf der chinesische Mutterkonzern.
Steinheim an der Murr - Die derzeit allgemein schwierige Lage der Wirtschaft in Deutschland und explizit die Krise der Bauwirtschaft zwingen das nächste Unternehmen aus Baden-Württemberg zu einem größeren Umbruch. Wie die Flex-Elektrowerkzeuge GmbH mit Stammsitz in Steinheim an der Murr (Kreis Ludwigsburg) mitteilt, wird sie Ende des kommenden Jahres die Produktion am Standort einstellen.
Produktion von Flex in Steinheim für Mutterkonzern aus China unrentabel
Dort sind zum derzeitigen Stand rund 260 Mitarbeiter angestellt, von denen etwa 110 ihre Stellen verlieren dürften. Der Geschäftsführer Christian Neuner begründet den harten Einschnitt: „Wir hatten im vergangenen Jahr einen Mengeneinbruch bei den in Steinheim produzierten Werkzeugen – das führte dazu, dass unser chinesischer Mutterkonzern Chervon diese Entscheidung traf.“

Flex gehört seit Oktober 2013 der chinesischen Chervon Holdings Ltd. mit Sitz in Hongkong, einem der größten Hersteller von Elektrowerkzeugen und Outdoor Power Equipment der Welt. Laut Neuner sei der Entschluss hinsichtlich der Produktionsschließung in Steinheim im Headquarter „keinem leicht gefallen“, angesichts der hohen Lohnkosten in Deutschland aber wohl unausweichlich. „Viele Mitbewerber produzieren schon in Osteuropa und in Asien.“ Angesichts der 150-mal größeren Produktion in China sei Steinheim für Chervon entsprechend zu nachteilig.
Standort soll als Vertriebs- und Produktkompetenzzentrum erhalten bleiben
Flex-Geschäftsführer Christian Neuner hofft bis Ende 2025 auf einen einvernehmlichen Prozess. „Wir führen derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat, wie wir den Verlust der Arbeitsplätze möglichst sozial verträglich gestalten können.“ Außerdem fügt er an, dass nicht der gesamte Standort vor dem Aus stehe: „Wir stehen vor einer Neuausrichtung: Steinheim bleibt Vertriebs- und Produktkompetenzzentrum.“ Entsprechend sollen 150 Mitarbeiter weiter beschäftigt werden können.
Keine Hoffnung gibt es jedoch für das Werk eines Autozulieferers in Baden-Württemberg: 350 Mitarbeiter stehen dort vor dem Aus.