Russland lässt mit neuen Forderungen Waffenstillstand vorläufig platzen

Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über einen Waffenstillstand im Schwarzen Meer und Angriffe auf Energieziele bleiben weiter erfolglos. Laut „Reuters" konnte eine Einigung nicht erzielt werden, da die EU nicht bereit ist, die von Russland geforderten Sanktionen aufzuheben und der Kreml fordert, dass eine russische Bank wieder an das internationale Zahlungssystem angebunden wird, bevor das Abkommen in Kraft tritt.

SWIFT-Zugang als Voraussetzung für Abkommen

Russland verlangt, dass einige westliche Sanktionen aufgehoben werden, bevor ein maritimer Waffenstillstand mit der Ukraine beginnt, wie "BBC" berichtet. Moskau fordert zudem die Aufhebung von Sanktionen gegen die staatliche Agrarbank Rosselkhozbank und die Wiederherstellung der SWIFT-Zugänge. Die USA hatten zuvor einen Waffenstillstand angekündigt, doch die russische Regierung erklärte, dies sei nur bei gelockerten Sanktionen möglich. 

Die Europäische Union verlangt jedoch, dass Russland seine Truppen komplett aus der Ukraine abzieht, bevor Sanktionen gegen Moskau aufgehoben werden. Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte, „der bedingungslose Abzug aller russischen Streitkräfte aus dem gesamten Gebiet der Ukraine ist eine der Hauptvoraussetzungen, um Sanktionen zu ändern oder aufzuheben", berichtet der „Telegraph".

Russland bestreitet Angriffe seit März

Russland behauptet zudem, seit dem 18. März keine Energieanlagen mehr angegriffen zu haben. Ein ukrainischer Beamter widerspricht dem und berichtet von acht Angriffen auf ukrainische Energieanlagen seit diesem Datum. „Solche groß angelegten Angriffe nach Waffenstillstandsverhandlungen sind ein klares Signal an die ganze Welt, dass Moskau nicht an einem echten Frieden interessiert ist," sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.