Viele Planeten am September-Himmel zu sehen – doch der eigentliche Star ist der Mond

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Im September sind gleich mehrere Planeten am Himmel zu sehen. Doch zumindest für einen Tag gibt es einen anderen Star am Sternenhimmel: den Mond.

Frankfurt – Die Planeten-Durststrecke ist endgültig vorbei: Wer im September den Blick zum Sternenhimmel richtet, kann gleich mehrere Planeten entdecken. Angefangen beim sonnennächsten Planeten Merkur, den man etwa vom 6. bis 11. September kurz vor der Morgendämmerung im Osten am Himmel erwischen kann. Bis Mitte des Monats wird der kleine Merkur immer heller, aber ab dem 11. September wird es trotzdem schwierig, ihn in der Morgendämmerung noch zu sehen.

Die Venus taucht mittlerweile am Abendhimmel auf. Zwar geht sie früh unter, da jedoch auch die Abenddämmerung im September immer früher beginnt, kann man den Planeten trotzdem am Himmel entdecken. Dafür muss man in der Abenddämmerung in Richtung Westen schauen.

Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn: Zahlreiche Planeten am September-Himmel

Ein besseres Beobachtungsobjekt im September ist der Mars. Der rote Planet wird im Laufe des Septembers deutlich heller und geht immer früher auf – Ende des Monats ist er bereits vor Mitternacht am Himmel zu sehen. Auch der Gasriese Jupiter taucht immer früher am Septemberhimmel auf. Am 1. des Monats lässt er sich erst kurz vor Mitternacht blicken, am Monatsletzten ist er bereits um 22 Uhr zu sehen. Dabei wird der Jupiter immer heller und zeigt sich sogar als hellster Planet am Nachthimmel. Das funktioniert jedoch nur, weil die eigentlich viel hellere Venus untergeht, bevor Jupiter aufgeht.

Am Sternenhimmel gibt es viel zu sehen. (Symbolbild)
Am Sternenhimmel gibt es viel zu sehen. (Symbolbild) © IMAGO/Gala Martínez López

Der Ringplanet Saturn ist im September die ganze Nacht über sichtbar. Am 8. September erreicht Saturn seine geringste Entfernung zur Erde – dann liegen „nur“ 1294 Millionen Kilometer zwischen den beiden Planeten. Das bedeutet: Das Licht von Saturn benötigt eine Stunde und zwölf Minuten, bis es die Erde erreicht. Zum Vergleich: das Licht von der 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne benötigt nur acht Minuten.

Wer den Saturn mit dem Teleskop beobachtet, kann seine Ringe sehen und auch erkennen, dass diese immer schmaler werden. Das liegt daran, dass man von der Erde aus bald auf die Kante der Ringe schaut. Im März 2025 werden die Ringe für kurze Zeit sogar unsichtbar werden.

Vollmond, Supermond, Mondfinsternis – im September ist der Mond der Star am Himmel

Auch wenn im September wieder zahlreiche Planeten am Himmel zu sehen sind, wird der Mond ihnen zumindest an einem Tag die Show stehlen. Am 18. September ist Vollmond – aus gleich zwei Gründen ein toller Anblick: Erstens handelt es sich um einen sogenannten Supermond (ein Vollmond, der weniger als 360.000 Kilometer von der Erde entfernt ist) und zweitens wandert der Schatten der Erde über den Mond. In Deutschland ist so eine partielle Mondfinsternis zu sehen – allerdings muss man dafür schon sehr früh aufstehen.

„Der Mond taucht ein wenig in den Kernschatten ein, und zwar zwischen 4.12 Uhr und 5.15 Uhr“, erklärt Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde gegenüber fr.de von IPPEN.MEDIA. „Die maximale Phase ist gegen 4.44 Uhr, dann steht der Mond fast 20 Grad hoch am Himmel und ist gut zu beobachten.“ Allzu viel versprechen sollte man sich von dieser Mondfinsternis jedoch nicht, der Mond wird nur ganz am Rand vom Kernschatten der Erde gestreift – ein rostroter Blutmond wird nicht zu sehen sein.

Fixsterne im September: Im Zenit steht das Sternbild Schwan – und das Band der Milchstraße

Wer neben Mond und Planeten noch einen Blick auf den Fixstern-Himmel werfen will, der kann feststellen, dass das „Himmels-W“ Cassiopeia und der Große Wagen gegenüber den Vormonaten am Himmel weitergewandert sind: Der Wagen ist nach Nordwesten abgesunken, während die Cassiopeia am Himmel nach oben gestiegen ist. Beide Sternbilder (der Große Wagen ist Teil des Sternbilds Großer Wagen) sind zirkumpolar, was bedeutet, dass sie das ganze Jahr über am mitteleuropäischen Himmel zu sehen sind.

Wer direkt nach oben in den Zenit schaut, findet dort das Sternbild Schwan. In einer dunklen Beobachtungsumgebung kann man dort auch das Band der Milchstraße erkennen. Unsere Galaxie erstreckt sich bis tief in den Süden – die Milchstraße kann im Sommer besonders gut beobachtet werden. Im Osten dagegen kann man erste Herbststernbilder am Himmel entdecken – beispielsweise das geflügelte Pferd Pegasus, das das Herbstviereck mit im Schlepptau hat.

Im Sternbild Pegasus versteckt sich ein besonderer Himmelskörper

Im Sternbild Pegasus versteckt sich der Stern Helvetios (51 Pegasi), ein sonnenähnlicher Stern, der etwa 50 Lichtjahre entfernt und gerade noch mit bloßem Auge sichtbar ist. Der Stern ist zwar nicht besonders auffällig – jedoch Teil der Astronomie-Geschichte. Um ihn wurde nämlich 1995 der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Der Exoplanet namens Dimidium umrundet den Stern in etwa 4,2 Tagen. Für ihre Entdeckung erhielten Michel Mayor und Didier Queloz 2019 den Physik-Nobelpreis. (tab)

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